Rezension

Ein interessanter Genremix

Unsterblich - Tor der Dämmerung - Julie Kagawa

Unsterblich - Tor der Dämmerung
von Julie Kagawa

zum Inhalt:
Die 17-jährige Allison lebt in einer Welt, die von Vampiren kontrolliert wird. Sie herrschen über die Menschen und diese müssen ihnen einen regelmässigen Blutzoll leisten, um dafür Nahrung zu erhalten. Doch nicht alle Menschen wollen so leben. Allison lebt mit anderen Jugendlichen zusammen ohne den Gesetzen der Vampire zu gehorchen. Daher bekommen sie jedoch auch keine Nahrung und müssen diese deshalb stehlen oder alte Ruinen nach Esswaren durchsuchen. Diese Streifzüge sind jedoch gefährlich und eines Tages gerät Allison dabei in eine ausweglose Situation. Sie wird vor die Entscheidung gestellt entweder zu sterben oder zu einem Wesen zu werden, welches sie immer verabscheut hat...  

                                    
meine Meinung:
Viele kennen Julie Kagawa sicher schon von ihrer Plötzlich Fee Reihe. Ich mochte diese Reihe sehr und hatte deshalb auch ziemlich hohe Erwartungen an Unsterblich. Was mir aber schon vor dem Lesen klar war ist, dass die beiden Buchreihen ziemlich unterschiedlich sind. In Plötzlich Fee geht es, wie man sich unschwer denken kann, um Feen während Unsterblich ein Genremix zwischen einem Vampirroman und einer Dystopie ist.
 
Ehrlich gesagt konnte ich mir vor dem Lesen des Buches nicht wirklich vorstellen, wie Vampire und eine Dystopie zusammen passen sollen. Doch während dem Lesen hat sich gezeigt, dass dieser Mix durchaus interessant sein kann. Natürlich ist Unsterblich keine von diesen realistischen Dystopien, bei denen man schockiert ist, weil man sich vorstellen kann, dass etwas in dieser Art tatsächlich geschehen könnte. Allerdings war die Welt, die Julie Kagawa geschaffen hat durchaus interessant und definitiv mal etwas Neues.
 
Die Geschichte konnte mich sofort fesseln und ich fand es sehr interessant mehr über die Welt in der Allie lebt heraus zu finden. Die Handlung war super actionreich und Allie hat mit ihrer kämpferischen Art schnell meine Sympathie gewonnen. Leider war der Roman aber im Mittelteil etwas langatmig und bei gut 600 Seiten hätte man das Buch meiner Meinung nach doch etwas kürzen können. Wirklich langweilig wurde mir jedoch nie und das Ende war dann auch wird super spannend, actionreich und konnte mit ein paar Überraschungen aufwarten, die mich schon gespannt auf den zweiten Teil warten lassen.
 
Allie war eine echt coole, sympathische und starke Protagonistin. Man merkt schon zu Beginn, dass sie ihren eigenen Kopf hat und sich von niemandem etwas vorschreiben lässt. Sie ist sehr unabhängig und selbständig aber ihren Freunden gegenüber dennoch loyal. Sie ist eine echte Kämpferin und ich habe es genossen die Geschichte aus ihrer Sichtweise zu erleben. Auch ihr innerer Konflikt wurde sehr gut dargestellt. Die Vampire sind die Bösen in ihrer Welt und nun ist sie einer von ihnen. Sie möchte keinem Menschen schaden und doch muss sie Blut trinken um zu überleben. Dieser Konflikt machte Allison realistischer und auch noch sympathischer.  Ein kleiner Minuspunkt habe ich dennoch, denn obschon ich ihre Art wirklich mochte konnte ich ihre Gedanken und ihr Verhalten teilweise nicht ganz nachvollziehen.
 
Die anderen Charaktere waren auch durchaus interessant und ich mochte es wie verschieden sie waren. Allerdings standen sie alle ein bisschen im Schatten von Allison. Sie waren zwar nicht oberflächlich und hatten wirklich Potenzial, aber die Geschichte hat sich hauptsächlich auf Allison konzentriert, die auch Ich-Erzählerin ist. Daher hat man teilweise eher wenig über die anderen Charaktere erfahren und ich hoffe, dass da im zweiten Teil noch etwas mehr kommt. Besonders weil ich ein paar von ihnen wirklich ins Herz geschlossen habe und bei anderen einfach unbedingt wissen will, was sie verbergen.
 
Natürlich gibt es in dem Buch auch wieder eine Liebesgeschichte, allerdings entwickelt sich diese eher langsam und nimmt deshalb glücklicherweise nicht einen riesigen Teil der Geschichte ein. Was ich von dieser Liebesgeschichte halten soll weiss ich ehrlich gesagt noch nicht ganz. Ich fand sie nicht störend oder so, aber ich bin froh, dass sie nicht den Hauptteil der Handlung darstellt.
 
Bei dem Cover geht es mir ähnlich, ich finde es nicht schlecht, aber ich bin auch nicht vollkommen davon überzeugt. Was ich mag ist, dass das Mädchen mit dem Schwert wirklich tough wirkt, was gut zu Allie passt. Der Titel Unsterblich passt eigentlich auch ziemlich gut, zumal es um Vampire geht. Was ich mit dem Untertitel anfangen soll weiss ich allerdings nicht so genau.

Fazit:
Ein interessanter Genremix, der zeigt, dass Vampire und Dystopien erstaunlich gut zusammen passen, und  mit einer tollen Protagonistin überzeugt. Dazu eine interessante, actionreiche Handlung, die nur im Mittelteil ein paar Längen hat. Julie Kagawa konnte mich wieder überzeugen und ich bin gespannt auf den zweiten Teil.