Rezension

Ein Karrierist

Halder -

Halder
von Max Bronski

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch beschreibt Halder, den Beamten im Verfassungsschutz. Er hat sich über die Jahre hochgearbeitet bis zum Chef. Eigentlich ist er unsicher und verklemmt, aber die Macht verleiht ihm Selbstvertrauen. Er ist stramm rechts und jagt die seiner Meinung nach Linkradikalen. Es werden auch die Intrigen im Amt beschrieben, mit dem sein Stellvertreter ihn stürzen will und er zurückschlägt.
Max Bronski beschreibt die Personen sehr treffend. Halder verbindet mit seinen Vater, den überzeugten Nazi, der in der Familie hart durchgreift, eine Hassliebe. Seine Mutter verachtet er nur, obwohl sie sich liebevoll um ihn gekümmert hat. Sich selbst hält er für unwiderstehlich, obwohl er eigentlich unsicher und verklemmt ist.
Der Schreibstil ist schnörkellos. Das dünne Büchlein ist schnell gelesen.
Das Buch ist kein Kriminalroman. Es ist die Beschreibung einer Dekadenz der Macht, eher eine Posse. Zum Teil fand ich es regelrecht makaber.