Rezension

Ein kleines bisschen Dystopie

Ziemlich zappenduster -

Ziemlich zappenduster
von Oliver Uschmann

Bewertet mit 4 Sternen

Lisas Familie erlebt natürlich genau dann den Stromausfall des Jahrhunderts, als Lisas Vater mit einkaufen dran war. Mit den väterlichen Einkaufskünsten sitzt die Familie nun mit lediglich zwei Flaschen Mineralwasser zu Hause und wartet darauf, dass der Strom wieder anspringt. Für Lisas Bruder ist der Blackout besonders schwer zu ertragen, denn natürlich funktioniert weder das Internet noch kann er mit seinem Smartphone Videos für seinen YouTube-Kanal drehen. Während Lisas Vater seiner typischen Mal-schauen-was-kommt-Art glaubt, dass sich der Strom schon bald wieder einschalten wird, erkennt ihre Mutter die Gefahr einer aufkommenden Panik in der Bevölkerung, in der keiner mehr sicher ist. Und tatsächlich tauchen bald Plünderer auf, gegen die sich die Familien des Mehrfamilienhauses wehren müssen.

Das Fazit, das dieses Buch hinterlässt: Bereite dich vor. Lisas Papa ist ein Meister der Verdrängung, schwankt von der Zuversicht, dass die Regierung den Stromausfall schon bald behoben haben wird, zwischen Schuldzuweisungen, wer dafür verantwortlich ist und Verzweiflung darüber, eben nicht im Mindesten vorbereitet zu sein. In dem Chaos aus fehlender Heizung, fehlendem Wasser und kaum Nahrungsmitteln bewahrt Lisa sich nicht nur Zuversicht, sondern hält vor allem Ausschau danach, wer Hilfe braucht und von wem man welche erhalten kann.