Rezension

Ein Lügenmärchen mit weitreichenden Folgen

Almost famous - Wie ich aus Versehen fast berühmt wurde - Silke Schellhammer

Almost famous - Wie ich aus Versehen fast berühmt wurde
von Silke Schellhammer

Inhalt:
Zoe ist die Neue in der Klasse und findet nicht direkt zu Anfang einen Anschluss in der bestehenden Klassengemeinschaft, was sie sehr traurig stimmt. Bis sich aus einer Situation heraus die Schwindelei ergibt, einen berühmten Vater an ihrer Seite zu haben, sodass sie auf reges Interesse bei ihren Mitschülern löst und endlich die Anerkennung erhält, die sie sich so gewünscht hatte. Doch wie wird man diese Lügenmärchen ohne großen Schaden wieder los? 

Meine Meinung.
Der Stil des Buches ist locker und humorvoll und als Leser begleiten wir Zoe in ihrer neuen Klasse, in der sie sich anfangs sichtlich unwohl und einsam fühlt. Da ich auch mal die Neue in einer Klasse war, konnte ich ihre Empfindungen gut nachvollziehen und hätte sie manchesmal beim Lesen der Zeilen zu gerne in den Arm genommen.
Zoe ist ihrer Art nach, recht altklug für ein 12 jähriges Mädchen, was aber wohl ihrer älteren Schwester und ihrer Oma geschuldet ist. Das macht Zoe in meinen Augen natürlich kein bisschen weniger sympathisch, sondern gestaltete die Erzählung auch für ältere Leser interessanter. 
Zoe verändert sich zum Mittelteil der Erzählung hin, zu einer starken Tagträumerin, die die Realität gänzlich auszublenden scheint. Es werden einige Szenen beschrieben, die sich nur in ihrer Fantasie abspielten und die Handlung des Buches selbst kein Stück weiter vorführten. Hier flaute der Spannungsbogen also merklich ab, bis zum Letzten Drittel des Buches, indem sie sich wieder dem realen Geschehen zuwandte und die Geschichte wieder an Fahrt aufnahm.

Neben Zoe, ist ihre Oma im Buch eine Persönlichkeit, die ich sehr zu schätzen gelernt habe mit ihrer unverblümten schrulligen Art. Sie hat mir oft ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und mich bestens über die ganze Geschichte unterhalten. Auch nachdem ich das Buch beendet hatte, blieb mir die ein oder andere sehr witzige Szene weiterhin im Gedächtnis.

Auch wenn es im ersten Moment nicht gänzlich ersichtlich ist, steckt hinter diesem Buch eine tiefer gehende Message. Kinder stehen heutzutage unter einem großen Leistungs- und Erwartungsdruck in unserer Gesellschaft. Es ist nicht nur der Druck den Eltern auf ihre Sprösslinge ausüben, sondern auch der Umgang der Schüler untereinander. In einer bestehenden Klassengemeinschaft Anschluss zu finden, kann wie in Zoes Fall, zu einem großen Problem werden und im ersten Moment wie eine schier unlösbare Aufgabe erscheinen. Eine Aufgabe, die Zoe auf ihre ganz eigene Art löst und man als Leser die Gelegenheit hat, dieser Entwicklung mit all ihren witzigen aber auch ernsten Wendungen beizuwohnen.

Mein Fazit: 
Ein unterhaltsames humorvolles Buch für jüngere aber auch Erwachsene Leser die Zoe auf ihrem „glamourösen“ Weg begleiten möchten und der späteren Erkenntnis, das die Wahrheit am Ende doch immer siegt. 
Ich vergebe gerne 4 von 5 Sternen.