Rezension

ein opulenter, historischer Roman aus dem Mitttelalter

Die Dichterin von Aquitanien - Tereza Vanek

Die Dichterin von Aquitanien
von Tereza Vanek

Bewertet mit 5 Sternen

Es ist die Zeit von Henry II., König von England, und Eleonore, Königin von Aquitanien, in die Marie als illegitimes Kind von Henrys Bruder Geoffrey und einer Dienstmagd geboren wird. Sie wächst in einem kleinen Dorf auf und wird nach dem Tode ihres Ziehvaters an den königlichen Hof gerufen…

Tereza Vanek beschreibt das Leben der Marie de France, die tatsächlich existiert hat. Leider ist nur wenig über sie bekannt, ihr Leben liegt weitestgehend im Dunkeln, nur ihre Lais (=Balladen) sind ihr Vermächtnis.

Die Autorin erweckt Marie zum Leben, lässt uns teilhaben an ihren Gefühlen, ihren Ängsten, ihrem Glück. Sie lässt die Leser an Maries außergewöhnlichen Leben teilhaben. Wir können sie mehr als zwanzig Jahre begleiten und werden Zeuge ihrer Reifung vom kleinen Mädchen zur starken Frau, die sich gegen ihr scheinbar vorbestimmtes Schicksal auflehnt um ihr persönliches Glück zu finden.

Teresa Vanek zeigt uns ein farbenprächtiges Bild des Königshofes. Ich konnte es fast riechen, wenn im großen Saal die Speisen aufgetragen wurden oder ein einfaches Mahl nur aus Brot und Speck bestand.Geschickt vermengt die Autorin Wahrheit und Fiktion. So hat der kleingeistige Widersacher und Mönch Denis Piramustatsächlich existiert. Ausgerechnet ihm verdankt die Nachwelt Kunde von Marie de Frances Werken.

Besonders gut hat mir hier die Sicht auf Eleonore von Aquitanien, im Roman mit ihrem okzitanischen Namen Aliénor benannt, gefallen.
Ich kenne andere (hist.) Romane über Henry und Eleonore, doch dieser hier ist für mich der authentischste.