Rezension

Ein packender Comic mit Tiefgang und Horror wie er sein sollte

Joe Hill: Das Puppenhaus -

Joe Hill: Das Puppenhaus
von Joe Hill

Mit Joe Hill verband ich bisher nur spannende Bücher, die neben unglaublich tollen Ideen, einem auch mal ordentlich Angst einjagen konnten. Nun durfte ich meinen ersten Comic von ihm lesen und war mächtig gespannt was mich hier erwarten würde. 

 

Um ehrlich zu sein, wirkte das Cover des Bandes nicht unbedingt schaurig auf mich. Es war zwar düster, aber eben  noch schlicht gehalten. Dies änderte sich schlagartig, als ich es öffnete, denn hier zeigte sich, dass das Cover nur eine Fassade war und man im Inneren viel Schlimmeres erwarten würde, als eigentlich gedacht. Jetzt erst recht gespannt auf die Story, las ich mir trotzdem zuerst das Vorwort durch, was ich übrigens jedem nur empfehlen kann. Hier gab es nämliche interessante Infos zu Joe Hill selber und welchen Bezug er zu Comics hat. 

Dann ging es endlich in die Geschichte und die rockte mal richtig. Hier wartete mich eine tolle Story, die zwar vielschichtig war, aber genau deswegen immer mehr an Horror aufbaute. Seite für Seite lernte man nicht nur mehr über Alice und ihre familiären Probleme, sondern auch über das namensgebende Puppenhaus. Das Zusammenspiel von beiden war wirklich gut durchdacht worden, auch wenn es mich ein wenig an eine Gänsehaut-Episode erinnerte. 

 

Dies sollte sich jedoch im Laufe des Bandes ändern, da hier mehr und mehr auf richtigen Horror gesetzt wurde, der selbst durch die teils hellen Zeichnungen deutlich spürbar war. Natürlich setzte man auch auf dunklere Szenerien, aber diese waren tatsächlich eher die Ausnahme. Dies lag vor allem daran, das man gerade zu Anfang das Puppenhaus noch recht freundlich darstellte. Auch Alice und ihre Erlebnisse trugen dazu bei, da man sie während der gesamten Handlung immer weiter durch ihr Leben begleitete. Lernten wir sie als Kind kennen, war sie am Ende eine erwachsene Frau. Dazwischen erfuhr man was es heißt, wenn die Vergangenheit einen einholt. 

 

Da war er, der Horror, wie ich ihn liebe. Zusammen mit seiner brillanten Story schaffte es dieser Band mir nicht nur eine Gänsehaut zu verpassen, sondern auch eine vielschichtige Handlung zu erzählen. Was trotz ängstlich schauenden Kind noch recht harmlos aussah, entpuppte sich spätestens nachdem Aufschlagen als Geschichte, die man so schnell nicht wieder vergessen dürfte.