Rezension

Ein rätselhafter Brief

Der verschwundene Brief - Eckart Zur Nieden

Der verschwundene Brief
von Eckart zur Nieden

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung zum Buch:
Der verschwundene Brief

Aufmerksamkeit:
Diesen Punkt verrate ich euch auf meinem Blog.

Inhalt in meinen Worten:
Hannah ist Blind, und doch schafft sie großartiges. Als ihre Mutter einen Brief auf dem Dachboden findet, der verschlüsselt ist und sie und ihr Bruder doch neugierig sind was in diesem Brief steht, wollen sie das Rätsel lösen.
Doch das ausgerechnet dieses Rätsel so viel Gefahr aufweist und vergangene Tage neu erzählt, damit hätte niemand gerechnet.
Wie Hannah und ihr Bruder das Abenteuer lösen und warum ausgerechnet ihr Bruder Felix, dessen Exfreund und Mutter seines Kindes, erkennen muss, das er gebraucht wird, macht das Buch authentisch und möchte ermutigen, auch schwer aussehende Dinge zu lösen.

Wie ich das Buch empfand:
Ich fand anfangs nicht in die Geschichte. Das mag einerseits daran liegen, dass die Inhaltsangabe nicht stimmig ist, aber auch daran das der rätselhafte Brief doch sehr im Mittelpunkt steht und sehr kompliziert gelöst wird, aber auch daran, dass anfangs das Buch in einer sehr kindlichen Art geschrieben wurde und erst Stückweise erwachsen wirkte und ich dadurch dann langsam den Dreh wie ich mit dem Buch umgehen muss heraus gefunden.

Schreibstil:
Wie gesagt anfangs tat ich mir diesem wirklich sehr schwer und ich war irgendwie erschreckt, das ein Autor auf einmal so ganz anders schreibt, als es in einem anderen Buch der Fall ist. Irgendwie musste ich mich dann wirklich auf das Buch einlassen, was zum Ende hin aber wirklich klappen wollte.

Themen im Buch:
Ehrenmord, Suizid, Schulden und andere schwere Themen im Buch werden angeschnitten. Manches passte gut zur Geschichte, anderes wirkte als Lückenbüßer und ich denke, die Geschichte hätte mehr Hand und Fuß mit der schwere gehabt, wenn es rundherum flüssig gewesen wäre.
Dennoch ist es interessant welche Themenwahl der Autor sich vorgenommen hatte. Es hätte aber deutlich mehr gebraucht um das wirklich in diesem dünnen Buch so zu verpacken.

Glaubwürdig?
Manches im Buch fand ich nachvollziehbar, jedoch die Inhaltsangabe passt so absolut nicht mit dem zusammen, was ich im Buch finde. Sei es das von einer Judith berichtet wird, die im Buch nicht auftaucht, sei es der Schreibstil, der nicht passend zu den Altern die im Buch stehen passt, aber auch die Themenwahl. Das Rätsel war mir zu kompliziert und wirkte irgendwie künstlich produziert. Was ich aber am meisten bedauere das ich so wenig über den zweiten Weltkrieg im Buch entdecke, davon ging ich aber aus, nachdem ich die Information über das Buch las.
Letztlich enttäuschte mich hier an dieser Stelle etwas die Inhaltsangabe und versprach mir leider nicht ganz das, was ich im Buch fand.
Dafür fand ich aber manches Thema im Buch als sehr wertvoll und beachtenswert. Auch und gerade wie der Ehrenmord mit der jüdischen Verfolgung im Zweiten Weltkrieg zusammenpassen könnte, fand ich faszinierend und hier vermute ich, dass sich Herr Zur Nieden wirklich gut mit auseinander gesetzt hat.

Zitat im Buch:
"Du meinst, du hättest alles unter Kontrolle. Siehst alles, aber wirst von niemanden gesehen. Und dann  musst du plötzlich feststellen - alle Sicherheit war nur eingebildet. Ein anderer hatte dich die ganze Zeit im Blick gehabt. Du hast ihn nicht gesehen, aber er dich." Dieses Zitat findet ihr auf der Seite 131.

Empfehlung:
Ich finde das Buch hat trotz seiner Schwäche auch eine sehr starke Botschaft, auf die es lohnt zu schauen. Gerade ab Seite 70 nahm das Buch für mich noch einmal eine spannende und schöne Entwicklung, so das ich nicht genervt das Buch weglegen musste, deswegen würde ich tatsächlich sagen, es lohnt ein Blick in das Buch. Aber man sollte nicht zu enttäuscht sein, dass manche Fakten doch ganz anders sind, als man erwarten würde.

Bewertung:
Für dass das dieses Buch doch leider so gewisse Schwächen hat, aber gerade zum Ende hin noch einmal eine schöne Art und Weise annimmt gebe ich vier statt nur drei Sterne.
Dennoch hoffe ich, dass der Fehler der hier unterlaufen ist, bei einer Zweitauflage ausgemerzt wird.