Rezension

Ein rasant erzähltes und tiefgründiges Debüt

Nichts in den Pflanzen -

Nichts in den Pflanzen
von Nora Haddada

Bewertet mit 4 Sternen

„Nichts in den Pflanzen“ von Nora Haddada ist ein Roman, der die Handlung in zwei Zeitebenen erzählt. Wir begleiten junge Ich-Erzählerin Leila Amari, die derzeit in einer Schreibblockade feststeckt. Sie hat gerade ihren Vertrag für ihr Debüt-Drehbuch unterschrieben und müsste eigentlich nur noch das Ende fertigstellen und ihre Hauptprotagonistin für die Leserschaft sympathischer werden lassen, aber sie schafft es nicht. Sie kann kein für sie befriedigendes Ende erzählen. Dies führt für sie zu einer sehr großen Krise, sodass sie kaum vor etwas zurückschreckt, um endlich wieder schreiben zu können. Sie tut alles außer zu schreiben. Die Deadline rückt immer näher. Leila vernachlässigt ihre Schreibroutine und flüchtet aus ihrem Arbeitszimmer. Sie geht Affären ein, probiert verschiedene Drogen, besucht Partys aus der Filmszene und nutzt ihren Freund Leon als Ventil. 

Die Autorin verhandelt geschickt das Thema rund um weiblichen Zorn, Kritik an der Filmbranche und dem Hadern mit dem eigenen Perfektionismus mit ihrer Hauptfigur. Leila ist eine sehr unsympathische junge Frau. Sie dient im Roman nicht als Identifikationsfigur. Sie nutzt alles und jeden, um ihren Traum erfüllt zu bekommen. Lesende tauchen tief ein in die Gedankenwelt von Leila. Die Geschichte wird dabei sehr rasant erzählt, sodass sich recht schnell ein Lesefluss bildet und man das Buch kaum noch aus der Hand legen mag.

Das Ende kam für mich dann etwas abrupt, aber insgesamt habe ich den Roman gern gelesen und fand die Geschichte sehr interessant und schön geschrieben.