Rezension

Ein richtig guter Roadtrip, eine Lovestory oder eine Tragödie?

Taxi
von Klaus Zeh

Der Reutlinger Klaus Zeh hat  mit "Taxi" seinen ersten Roman geschrieben. Er liest sich gut, dieser Roman, in dem der Protagonist aus der Ich-Perspektive von seinen Begegnungen an Heiligabend als Taxifahrer berichtet. Abwechselnd dazu nehmen wir im nächsten Kapitel an seinen an seiner schweren Kindheit in den siebziger Jahren teil oder an seinen Erlebnissen in Detroit. Nach Detroit hat es ihn verschlagen, weil er auf der Suche nach dem Soul war. Ob er den gefunden hat? Lest selbst.

Klaus Zehs Schreibstil gefällt mir gut. Schonungslos offen beschreibt er, was sein Protagonist mit seinem alkoholkranken Vater erleben musste.

In dieser Lovestory, der Tragödie, dem Roadmovie mit Lokalkolorit - denn Reutlingen erkennt man hier auch ganz gut wieder -  oder wie immer man diesen Roman nennen möchte, spielt die Musik eine große Rolle in und zwischen den Zeilen.

Der "Ton" des Roman ist etwas melancholisch gestimmt, voller Tristesse und gleichzeitig hoffnungsvoll, denn der Protagonist wurde nicht zum Ebenbild seines Vaters. Er hat einen anderen Weg gewählt.

5/5 Sterne und meine absolute Leseempfehlung für dieses wortgewaltige, spannend geschriebene Debüt, das uns manchmal nur durch einen Nebensatz sprachlos werden lässt. Einziger Nachteil: viel zu schnell gelesen.