Rezension

Ein schöner dritter Teil einer genialen Reihe!

Die Ernte des Bösen - Robert Galbraith

Die Ernte des Bösen
von Robert Galbraith

Bewertet mit 5 Sternen

Gestaltung
Nach den ersten Minuten saß ich stirnrunzelnd da und fragte mich, ob für den dritten Band ein neuer Sprecher engagiert worden sei. Die Geschichte begann nicht mit dem Detektiv Strike oder seiner Assistentin Robin, sondern mit einer anderen, merkwürdigen Gestalt. Und so erkannte ich auch den alt bekannten Sprecher Dietmar Wunder nicht auf den ersten Hörer. (Von Blick kann man hier ja nicht reden :-) ).
Als wir dann aber auf unsere vertrauten Charaktere trafen, kam mir auch Dietmar Wunder wieder etwas bekannter vor. Wie schon so oft erwähnt, finde ich es schön, einen man einen Sprecher für eine Reihe engagieren kann.
Dass ich ihn nicht sofort erkannt habe, kann zum einen daran liegen, dass ich schon lang keinen Strike Fall mehr gehört habe, oder einfach daran, dass Dietmar Wunder verschiedene Facetten hat, die er hier gut unter Beweis stellen kann.
Dietmar Wunder hat mich auch hier wieder toll in ein Londoner Krimiabenteuer entführt. Ich kann euch nur raten: Zieht die Hörbücher dem gedruckten Buch vor. Es lohnt sich auf jeden Fall. 

Inhalt
Während andere Krimis mit einem Mord beginnen, fängt unsere Geschichte mit einem merkwürdigen Paket an. Cormoran Strikes Sekretärin Robin bekommt ein abgetrenntes Bein zugeschickt. Strike fallen auf Anhieb vier Personen ein, die mit der Geschichte zu schaffen haben könnten. Und alle haben sie etwas mit seiner Vergangenheit zu tun.
Inhaltlich versteht sich J.K. Rowling auch hier wieder darauf Handlungsstränge miteinander zu verstricken. Während wir Leser lange im Unklaren gelassen werden, wer nun der Täter ist, oder nicht, merken wir aber, wie sich die Schlinge immer weiter zuzieht und auch Strike immer näher an des Rätsels Lösung kommt.
Allerdings muss ich an dieser Stelle gestehen, dass ich die vier Verdächtigen oft auch etwas durcheinander gewürfelt habe und somit nicht mehr ganz wusste, welche Geschichte jetzt zu welchem Fiesling gehört. Allerdings konnte ich den Mörder zum Schluss ohne Probleme zuordnen :-).
Besonders schön bei den Strike-Krimis finde ich auch, dass der Kriminalfall nicht immer im Mittelpunkt der Handlung steht. So erfahren wir auch in diesem Band wieder viel über unsere Protagonisten Cormoran Strike Robin Ellacott. Letztere steht kurz vor ihrer Hochzeit. Doch muss sie sich die Frage stellen, ob sie Matthew wirklich noch heiraten möchte.
Und auch Strike wird in dieser Geschichte wieder von seiner Vergangenheit eingeholt. So muss er sich nicht nur mit seinem Stiefvater auseinander setzen, sondern trifft auch noch auf Rivalen aus seiner Zeit beim Militär.
In Die Ernte des Bösen ist mir auch erstmals ein Nebencharakter begegnet, den ich richtig ins Herz geschlossen habe. Ich hoffe, er spielt auch in den weiteren Strike Fällen eine bedeutende Rolle. 

Spannung
Wie oben bereits erwähnt, versteht sich J.K. Rowling gut darauf Spannungsbögen aufzubauen. Hier entwickelt sich die Geschichte langsam und kommt dann zu einem rasanten Finale. Hier konnte ich mich dann kaum von der Geschichte trennen und habe einen halben Hörbuch Marathon eingelegt. 

Schreibstil
Nach wie vor bin ich ein Fan von J.K. Rowlings Schreibstil. Sie schafft nicht nur wundervolle Dialoge, sondern lässt uns auch toll am Gefühlsleben unserer Charaktere teilhaben. In Die Ernte des Bösen widmet sich J.K. Rowling wieder ein paar Tabuthemen. Zum einen geht es um Kindesmissbrauch. Aber auch eine Erkrankung, bei der sich die Betroffenen wünschen, Körperteile amputiert zu bekommen, wird thematisiert. 

 

Gesamteindruck
In der oben bereits erwähnten BookTube Sendung wurde erklärt, dass der dritte Strike Fall der schwächste sei. Dem kann ich mich nicht anschließen. Gerade in diesem Teil gab es eine tolle Mischung zwischen der Kriminalgeschichte und der fortlaufenden Geschichte unserer Charaktere.
Ich hoffe das bald ein nächster Strike Band erscheint.