Rezension

Ein sehr eleganter Roman

Dunkle Wasser - Mary Jane Beaufrand

Dunkle Wasser
von Mary Jane Beaufrand

Mein Fazit: Ich würde “Dunkle Wasser” als einen sehr eleganten Roman bezeichnen. Denn jüngere LeserInnen können ihn gut lesen, da er nicht zu brutal oder zu kompliziert zum Verstehen ist und Menschen mit mehr Erfahrungen, die älter sind, werden hier auch ihre Freude finden; denn “Dunkle Wasser” ist ein kompakter Jugendthriller, der, ohne es darauf anzulegen oder große Geschütze auszufahren, eine sehr große Wirkung erzielt. Dass Ende von “Dunkle Wasser” ist in meinen Augen einfach nur genial, so dass ich nichts daran auszusetzen habe und glücklich mit dieser Lektüre bin. Mary Jane Beaufrand hat Worte und Beschreibungen verwendet, die mich direkt packten und mir die jeweilige Stimmung perfekt übermittelten, so dass ich mich in “Dunkle Wasser” zu Hause fühlte und sagen kann, dass es bisher mein liebster Thriller ist, den ich jemals gelesen habe!

Inhalt:

Veronica, genannt Ronnie, ist mit ihrer Patchworkfamilie aufs Land gezogen. Eigentlich vermisst sie die Stadt, doch seitdem sie die 10-jährige Karen kennengelernt hat, geht es ihr besser und sie fühlt den  Flair des Landlebens.
Karen ist eine Abenteurerin, die gerne auf Entdeckungstouren geht, bis Ronnie sie tot am Flussufer findet.
Ronnie kann es kaum fassen und ist zutiefst erschüttert, als der Wassergeist des Flusses ihr im Fließen seines Wassers mitteilt, dass irgendetwas an Karens Tod nicht stimmt. Also beginnt sie mit ihrem beinahe Stiefbruder Tomás die Umgebung Nach Hinweisen abzusuchen, die den Vorfall erklären könnten.
Als sie auf eine Spur stoßen, sind die Mörder von Karen abgründiger und mächtiger, aber auch gefährlicher als erwartet und Ronnie gerät in etwas hinein, was sie nicht mehr stoppen kann.
Werden Ronnie und Tomás die Mörder enttarnen können, ohne selbst zu sterben?

Meine Meinung:

Mary Jane Beaufrands “Dunkle Wasser” ist ein herrlich unkompliziertes Buch. Die Protagonistin Ronnie erzählt einfach aus der Ich-Perspektive und schon bin ich dort gewesen und habe alles nachempfunden. Die Geschichte spinnt sich beinahe von alleine weiter und trotz bedrohlichem Thema, dessen Stimmung wunderbar vermittelt wurde, schwebte ich beim Lesen wie auf Wolken und kam gut voran. An einigen Stellen hätte ich mir vielleicht mehr Tiefgang gewünscht oder einige weitere Verstrickungen, doch dieser Roman hat mich mit seiner Schlichtheit, die solch große Wirkung zeigt, überzeugen können.
Denn “Dunkle Wasser” lies mir eine Gänsehaut über den Rücken jagen, da ich keine Ideen hatte, was hinter diesem mysteriösen Mord oder auch tragischem Unfall stecken könnte. Denn der Ort, indem Ronnie wohnt (nähe Portland), schien wie ein behagliches Nest zu sein. Beschaulich, alle kennen und grüßen sich und wie man sich eine idyllische Landatmosphäre eben vorstellt. Doch dies ist nur die Oberfläche, denn wenn man tiefer gräbt und nachsieht, welche Geheimnisse manche Menschen zu verbergen haben, gerät man in die Tiefe, also in die dunklen Gewässer.
Die Autorin hat den Bezug zur Realität und dem Fluss, der Ronnie immer wieder etwas mitzuteilen scheint, gut hinbekommen, so dass ich nie wusste, ob der Fluss nicht das Böse ist. Er wispert zu Ronnie und erzählt ihr subtile Botschaften, die mich und auch sie, gruseln ließen.
Ein weiterer Spannungsmoment wird aufgebaut, wenn Ronnie ihre Erinnerungen von gemeinsamen Erlebnissen mit Karen in der Vergangenheit schildert, die sich alle am Fluss abspielen. Damit erhält man rückwirkende Einblicke in die Vorgänge und sucht im Kopf selbst schon nach einer Auflösung und irgendwie führen alle Pfade immer wieder hinunter zum Fluss…
Die Beziehungen der Personen untereinander wirkten nicht gezwungen, sondern realistisch und authentisch. Obwohl Ronnie ein bis zweimal sehr sprunghaft wirkt und ich in diesem Zuge ihre Handlungen und Gefühle nicht nachvollziehen konnte, ist sie eine tolle Protagonistin, deren Geschichte mich in eine dunkle Fahrt der Gefühle mitnahm.
Mary Jane Beaufrand hat mich als Leserin geschickt durch ihren spannenden, einfallsreichen und gefühlvollen Plot geführt und ich denke, dass ich genau das geglaubt habe, was ich glauben sollte, auch wenn mein Kopf schon einige, weitere Ideen gesponnen hat, wie das Ende aussehen könnte.
Dieser Roman sieht also nicht nur schön aus, sondern führt die schöne Gestaltung, die in mir hohe Erwartungen weckte, im Inneren des Buches fort und das einzige Manko, was dieses Werk besitzt ist, dass es schon so schnell vorbei war!

Mein Fazit:

Ich würde “Dunkle Wasser” als einen sehr eleganten Roman bezeichnen. Denn jüngere LeserInnen können ihn gut lesen, da er nicht zu brutal oder zu kompliziert zum Verstehen ist und Menschen mit mehr Erfahrungen, die älter sind, werden hier auch ihre Freude finden; denn “Dunkle Wasser” ist ein kompakter Jugendthriller, der, ohne es darauf anzulegen oder große Geschütze auszufahren, eine sehr große Wirkung erzielt. Dass Ende von “Dunkle Wasser” ist in meinen Augen einfach nur genial, so dass ich nichts daran auszusetzen habe und glücklich mit dieser Lektüre bin.
Mary Jane Beaufrand hat Worte und Beschreibungen verwendet, die mich direkt packten und mir die jeweilige Stimmung perfekt übermittelten, so dass ich mich in “Dunkle Wasser” zu Hause fühlte und sagen kann, dass es bisher mein liebster Thriller ist, den ich jemals gelesen habe!