Rezension

Ein sehr packendes Buch

Gier ist dicker als Blut - Uschi Gassler

Gier ist dicker als Blut
von Uschi Gassler

Bewertet mit 5 Sternen

Jonathan Falkner hat vor vielen Jahren Pech und vor einigen Jahren Glück gehabt. Erst wird er als Säugling unter sehr dubiosen Umständen adoptiert und kennt bis heute seine leiblichen Eltern nicht. Dann in der Schule beginnt er sich für Zahlen zu interessieren und wird durch einen Glücksfall Lottomillionär. Er schafft es den Gewinn so gut anzulegen, dass er sich kurze Zeit später eine tolle Villa in einem abgelegenen Teil der Stadt bauen lassen kann. Seine Adoptiveltern, ein Busfahrer und eine Schneiderin, unterstützen ihren Sohn, wo sie nur können. Doch eines Tages stellt Jonathan einen neuen Gärtner ein und das Unglück nimmt seinen Lauf.

Inhalt:

Das Buch ist aus meiner Sicht ein ziemlich gut gemachter Thriller, da er mich während des Lesens so gefesselt hat, dass ich ihn kaum aus der Hand legen konnte. Jonathan hat in seinem Leben schon viel Pech, aber auch viel Glück erlebt. Dass es natürlich Leute gibt, die ihm sein Glück nicht gönnen und daran teilhaben wollen, damit ist zu rechnen, aber wie perfide manche dabei vorgehen, das hat mich an diesem Buch wirklich überrascht. Ich finde, die Handlung ist spannend bis zum Schluss und es gibt kaum Verschnaufpausen für den Leser. Dies hat bei mir dazu geführt, dass ich das Buch ziemlich schnell beendet hatte. In diesem Buch geht es gegenüber anderen Thrillern viel um dem Protagonisten Jonathan und weniger um die Polizei und deren Tätigkeiten. Zwar spielen diese auch eine Rolle, doch eher erst gegen Ende des Buches.

Schreibstil und Aufbau:

Der Schreibstil des Buches hat mir sehr gut gefallen. Das Buch liest sich sehr gut und flüssig. Was die Autorin besonders gut beherrscht ist es, den Leser an das Buch zu fesseln. Sie baut stellenweise eine so große Spannung auf, dass es mir unmöglich war, das Buch aus der Hand zu legen. Wenn dies aber doch mal nötig war, so war das Unterbrechen auch kein Problem, da das Buch in relative kleine Abschnitte unterteilt ist, die wiederum in große Kapitel zusammen gefasst sind. Da entweder das Ende eines Abschnitts oder sogar das eines Kapitels eigentlich immer nah ist, kann man das Buch gut unterbrechen und kommt in den neuen Abschnitt oder das neue Kapitel sehr gut wieder herein.

Was mir am Schreibstil ebenfalls sehr gut gefallen hat, sind die Rückblenden in die Vergangenheit. Diese sind im Text kursiv hervorgehoben, damit der Leser sie erkennt. Mir haben sie viel beim Verständnis des Buches geholfen, da so beispielsweise klar wurde, wie Jonathans Adoption zu Stande gekommen ist.

Charaktere:

Die Charaktere des Buches haben mir ebenfalls gut gefallen. Was ich besonders gut finde ist, dass die Figuren in diesem Buch etwas Besonderes sind. Der Protagonist Jonathan beispielsweise ist sehr zurückhaltend und in sich gekehrt. Außerdem ist er irgendwie anders als andere und das macht ihn besonders. Ich mag solche Figuren, da sie dem Buch etwas Eigenes verleihen. Denn auch in diesem Buch wäre ohne Jonathans Persönlichkeit einiges wohl anders ausgegangen. Auch die „Bösen“ in diesem Buch fand ich sehr interessant, da sie sehr eigensinnige Motive für ihr Handeln haben und nicht jede Handlung für mich nachvollziehbar ist, aber gerade das macht dieses Buch so spannend und unvorhersehbar.

Cover und Klappentext:

Das Cover des Buches hat mich auf den ersten Blick angesprochen. Mir gefällt die schwarze Aufmachung mit dem Zweig, an dem nur noch ein Blatt hängt und der roten Schrift. Ich finde, dass es auf den ersten Blick so etwas wie Gefahr ausdrückt und das passt sehr gut zum Inhalt des Buches. Auch das einsame Blatt wirkt irgendwie einsam, das passt sehr gut zu Jonathan, der sehr abgeschieden in seiner Villa lebt.

Der Klappentext hat mich geködert. Nach dem Lesen des Buches kann ich auch sagen, dass er hält was er verspricht, und nicht zu viel verrät. Dennoch verrät er genug, sodass ich neugierig auf den Inhalt des Buches geworden bin.

Fazit:

Dieses Buch ist absolut lesenswert. Ich finde es ist ein sehr spannender Thriller, den man sich als Fan dieses Genre nicht entgehen lassen sollte. Jonathan ist ein sehr interessanter Protagonist, bei dem es sich wirklich lohnt ihn ein Stück seines Weges zu begleiten.