Rezension

Ein spannender Roman mit toller Protagonistin

Die Waldgräfin - Dagmar Trodler

Die Waldgräfin
von Dagmar Trodler

Bewertet mit 4 Sternen

Alienor, die Tochter des Freigrafen zu Sassenberg führt nach dem Tod ihrer Mutter den Haushalt der Burg und kümmert sich um ihre jüngere und kranke Schwester. Doch ihr ganzes Leben ändert sich, als ihr Vater einen fremden Wilderer in seinem Wald erwischt und in seinem Keller schwer foltert. Als Alienor entdeckt, dass er die Sprache ihrer Mutter spricht, bekommt sie ihn als Diener geschenkt und soll ihm sein Geheimnis entlocken ... .
,,Die Waldgräfin" ist ein wunderbarer und unterhaltsamer Roman, der um 1066 in der Eifelgegend spielt. Die Handlung beginnt relativ unspektakulär mit ganz alltäglichen Dingen auf der Burg und den Aufgaben Alienors. Doch spätestens nachdem der Vater von der Jagd den halbtoten Fremden mitbringt, verändert sich nach und nach alles und die Spannung nimmt deutlich zu.
Mir hat besonders gefallen, dass man durch den Roman einen authentischen Einblick in das Burgleben bekommt. Man begleitet Alienor bei ihren 
Tätigkeiten und erfährt viel darüber, wie der christliche Glaube, Aberglaube und Nöte den Alltag der Menschen bestimmen.
Die Figuren wirken teilweise etwas klischeehaft, aber sind gut konstruiert. So ist Alienor eine starke junge Frau, die es einerseits allen Recht machen möchte, aber andererseits auch Träume und Wünsche hat. Sie beweist im Roman viel Mut und Durchhaltevermögen und hat mich immer wieder beeindruckt. Der Fremde, über den man später viel mehr erfährt, ist auf jeden Fall ein sehr ehrbarer Mann, der ein ganz andere Sichtweise und einen anderen Glauben mitbringt.
Dagmar Trodler gelingt es, den Leser in eine andere Zeit zu versetzen. Sie beschreibt alles sehr deutlich, aber ohne Langeweile zu erzeugen und bringt immer wieder Spannung ins Geschehen. Teilweise konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Insgesamt ist ,,Die Waldgräfin" ein tolles historisches Buch, dass ich gerne weiterempfehle.