Rezension

Ein Thriller der schon einen Weg in Richtung Fantasy einschlägt. Für Liebhaber von Verschwörungen und unheimlichen Szenarien. Fans von geschichtlichen Hintergründen und Realitätsnähe sollten besser die Finger davon lassen.

Das Evangelium nach Satan - Patrick Graham

Das Evangelium nach Satan
von Patrick Graham

Bewertet mit 4 Sternen

Worum geht es?

Maria Parks ist Profilerin beim FBI. Darin ist sie besonders gut, denn sie hat Visionen, in denen sie sich im Körper der jeweiligen Mordopfer befindet und alles detailliert mitbekommt. So findet sie auch die vier vermissten Nonnen schnell. Aber die Aktion läuft aus dem Ruder, als sie den unmenschlichen Mörder gegen sich aufbringt und so langsam dahinter kommt, warum die vier Frauen auf grausame Art und Weise sterben mussten. Der Mörder ist auf der Suche nach einem uralten Buch, das den Namen Satansevangelium trägt und dessen Inhalt die Welt der Gläubigen erschüttern, wenn nicht gar zerschmettern würde. Aber Kaleb der Wanderer will das Buch nicht für sich alleine. Er möchte es einer alten satanistischen Sekte zuspielen, die danach trachtet das Evangelium zu veröffentlichen und die Macht an sich zu reißen.

Rezension:

Anfangs stand ich dem Buch “Das Evengelium nach Satan” von Patrick Graham ziemlich skeptisch gegenüber. Das oft falsch gedeutete Pentagram auf dem Cover, der Titel und der schwarze Buchschnitt machten einen “pseudobösen” Eindruck auf mich, auch wenn die Aufmachung schon was hermacht. Der schwarze Schnitt ist übrigens schön anzusehen, aber eher schlecht zu handhaben. Die Seiten kleben nämlich dadurch zusammen und beim Blättern krümelt die Farbe etwas ab.

Als ich dann den ersten von den 10 Teilen, in die das Buch aufgefächert ist, gelesen hatte, freute ich mich doch darüber, mich von der Aufmachung nicht hatte abschrecken lassen. Denn im Grunde genommen ist der Roman richtig spannend geschrieben und enthält sogar einige Szenen die sich gut in einem Horrorfilm machen würden.

Diese 10 Teile sind wiederum in Kapitel unterteilt, welche meist über ca. 3 Seiten gehen. Das fand ich sehr angenehm, denn so kann man in jeder sich bietenden kleinen Pause weiterlesen – denn darauf hat man auf jeden Fall Lust, nachdem man die ersten beiden Teile gelesen hat. Diese erscheinen nämlich teilweise etwas holprig. Es gibt viele Schauplätze und Personen, die in der Geschichte eine Rolle spielen, so dass man erst mal etwas Zeit braucht, um sich einen Überblick zu verschaffen.

Eine Rolle spielen Maria Parks, die später auf den Exorzist Alfonso Carzo stößt. Die beiden machen sich auf die Suche nach dem Satansevangelium, damit Kaleb der Wanderer ihnen nicht zuvor kommt und so nichts an die Öffentlichkeit geraten kann. Dann spielen auch noch der Vatikan und einige Kardinäle eine Rolle, worauf ich hier nicht näher eingehen möchte, um nicht zuviel zu verraten.

Am Ende überschlägt sich die Geschichte und plötzlich kommen alle möglichen Mythen und Gesellschaften ins Spiel. So zum Beispiel die Illuminaten und die Mafia. Das fand mein Verstand dann doch etwas zu abgedreht. Genauso fand ich es schade, dass schlecht bis nicht recherchiert wurde. Es werden geschichtliche Hintergründe ins Buch eingeflochten, die zum Großteil nicht stimmen – schade.

Aber wenn man sich vor Augen führt, dass es sich bei diesem Roman um reine Fiktion handelt, dann kann man durchaus seinen Spaß damit haben und sich mitreißen lassen. So wollte ich das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen und verschlang die immerhin 656 Seiten relativ schnell.

Kommentare

frell kommentierte am 09. November 2013 um 12:51

Trotz Freund von Übersinnlichem und Unheimlichem: Ich musste mich eher durchquälen ...

Tialda Bibliofeles kommentierte am 09. November 2013 um 13:49

Ja, das hab ich auch von anderen gehört. Hab ich ja nochmal Glück gehabt, dass ichs so gut fand :)