Rezension

Ein tierisches Vergnügen mit schier unerschöpflichem Wortwitz

Hasenpfeffer - Ralf Waiblinger

Hasenpfeffer
von Ralf Waiblinger

Bewertet mit 4 Sternen

In Ralf Waiblingers Debütroman spielen Tiere ihre Rolle. Kommissar Spekulantius Bösenschreck, ein Hund, nimmt es mit einer kastalonischen Hasen-Verbrecherbande auf, deren Boss Panetone Magenbitter, genannt der Pane, ist. Dabei hält er sich nicht immer an Recht und Gesetz, doch das tun die Verbrecher ja schließlich auch nicht. Bösenschreck setzt alles daran, den Fälschern der teuren Markenuhr Ührlistolz mit Funkortungsverfahren und logarithmisch geteiltem Ziffernblatt das Handwerk zu legen.

Die Krimihandlung ist leider relativ geradlinig und ohne große Überraschungen – eingefleischte Krimileser werden nicht auf ihre Kosten kommen. Wer aber ein intelligent witziges Buch lesen will, ist hier genau richtig.

Waiblinger hat ein wahres Feuerwerk an Wortwitz, Ironie und Persiflage kreiert. Man hangelt sich von einer Wortverdrehung zur nächsten und hat fast permanent ein Grinsen im Gesicht. Besonders faszinierend sind die Namen der verschiedenen Tiere (z.B. der Hase Nikelaus van Easterhazy oder der Zuhälter Meingold Schnallentritt) oder auch ihre ausgeübten Berufe, die zur jeweiligen Tierart passen wie die Faust aufs Auge.  

Untermalt wird die Geschichte von ausgesprochen gelungenen Illustrationen, die der Autor selbst geschaffen hat.

Ein kleiner Tipp: Gegen Ende des Romans werden kurze Gespräche auf kastalonisch geführt. Die Übersetzung dazu findet sich ganz am Schluss des Buches.