Rezension

Ein toller Büchle - und eine neue Sicht auf die Vorgänge der Titanic

Der Klang des Pianos - Elisabeth Büchle

Der Klang des Pianos
von Elisabeth Büchle

Inhalt

Freiburg, 1912: Richard darf einen lukrativen Auftrag ausführen. Der junge Klavierbauer soll für die Firma Welte ein selbstspielendes Piano auf einem Luxusliner einbauen: der Titanic. In Irland trifft er die bezaubernde Norah, die sein Leben gehörig auf den Kopf stellt. Die Stewardess soll sich um das Wohl der reichen Gäste auf dem Schiff kümmern. Doch mit einer gewagten Rettungsaktion im irischen Hafenviertel schafft sich Norah mächtige Feinde. Als finstere Ganoven hinter ihr her sind, versucht Richard sie zu beschützen. Schließlich läuft die Titanic aus Southampton aus und die beiden blicken in eine ungewisse Zukunft .

Meine Meinung

Ich könnte einfach nur kurz schreiben: ICH LIEBE ES. Aber nein, dass mach ich natürlich nicht, dass hätte dieses wunderbare Buch auch nicht verdient. Es verdient es, ausführlich betrachtet zu werden.

Ich muss sagen, der erste Teil hat ein wenig gedauert. Man lernt Richard genau kennen, versteht dass er sehr pflichtbewusst ist, sein Leben aber so dahin plätschert und das er auf keinen Fall so leiden will, wie er es in seiner Kindheit mit angesehen hat. Er will sich in die Oberschicht hocharbeiten und Kontakte knüpfen. Dafür tut er auch alles in seinem Job, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Als sein Chef ihn bittet “Babysitter” bzw. Dolmetscher für die “Nahe Verwandte aus Irland” zu spiele, zögert er auch nur kurz und nimmt den Job an. Doch Norah bringt Leben in sein Leben.

Denn Norah ist ganz anders. Sie kümmert sich nicht um Schichten sondern sieht die Menschen. Sie ist immer nett und stehts zu Scherzen aufgelegt und will viel erleben in der Zeit in der sie in Deutschland verweilt. Sie bietet auch Richards Nachbarin seine Hilfe an – schließlich könne er der armen alten Dame ja wenn er einkaufen geht ruhig zwei drei Dinge mitbringen. Dies entwickelt sich noch zu einer wunderbaren Freundschaft.

Doch auch Norah verheimlicht etwas. Manchmal bedrückt sie etwas. Dieses würde Richard gern kennenlernen, denn schon kurz nachdem Norah wieder abgereist ist, merkt er, dass etwas fehlt.

Dann nähern wir uns langsam der Titanic. Norah ist Stewardess an Bord einiger Schiffe und soll auch auf der Titanic die Erste Klasse Passagiere bedienen. Ihr Bruder und ein sehr guter Freund heuern als Heizer bzw als Matrose an.

Man lernt viele viele liebe Menschen, die alle nicht sooo reich sind in Belfast kennen und lieben und versteht, warum Norah so ist wie sie ist. Richard wird aus beruflichen Gründen nach Belfast geschickt, lernt dort die hübsche und intrigante Helena kennen, die ihn versucht um den Finger zu wicklen.

Doch nach einigen Erlebnissen in Belfast hat sie keine Chance, denn Richard (den ich hier immer wieder Robert nennen will, was auch sehr gut gepasst hätte  [;)]  ) und Norah sind bereits hals über Kopf und tief ineinander verliebt.

Ich verrate nicht zuviel zu dem Rest der Geschichte, denn was mit der Titanic passiert ist allen bekannt  [:)]

Die Handlung wird sehr spannend mal aus der Sicht der 2te bzw3te Klasse-Passagieren beschrieben und dies stellt für mich eine neue Leseerfahrung dar, denn diese Sichtweise war mir nicht bekannt. Auch ist die Titanic nur eine “Nebenhandlung” und nicht Schwerpunkt der Geschichte. Dies finde ich sehr sehr gut gelöst von Elisabeth. Horrorgeschichten und Erlebnisberichte gibt es ja genug.

Das Cover ist schlicht gehalten und lässt viel weniger erahnen als das, was den Leser letzendlich erwartet. Ich war positiv überrascht.

Der Schreibstil ist einfach nur toll. Elisabeth schreibt immer wieder aus verschiedenen Sichtweisen sodass man alle Aspekte der Geschichte von jemandem anders noch einmal in seiner Sicht erklärt bekommt.

Fazit

Ja, wenn ich könnte würde ich sechs Federn verteilen, denn dieses Buch war ein absolutes Highlight für mich. Ich danke lovelybooks, Gerth Medien und Elisabeth dass ich an der Leserunde teilnehmen durfte und die Titanic noch einmal so schön sinken sah  [:)]