Rezension

Ein toller Jugendklassiker

Gepäckschein 666 - Alfred Weidenmann

Gepäckschein 666
von Alfred Weidenmann

Bewertet mit 5 Sternen

Es geht, wie auch dem Klapptext zu entnehmen um einen Schuhputzerjungen der das große Glück hat im Hotel Atlantic eine Ausbildung beginnen zu dürfen, wie in der Zeit üblich (also Anfang des 20. Jahrhunderts) beginnen alle Auszubildende als Pagen. Das Buch wäre sicherlich super langweilig wenn es nur um die Ausbildung von Pagen handeln würde. Vielmehr ist es so das Peter, jener Junge der hier im Mittelpunkt steht, kurz vor seinem Dienstantritt im Hotel Atlantic vor dem Bahnhof mit seinem Schuhputzkollegen „Sheriff“ Augenzeuge eines Banküberfalls wird der an Dreistigkeit kaum zu überbieten ist. Und es kommt wie es kommt, einige von den Bankräubern werden geschnappt, bis auf 2 die weiterhin auf der Flucht sind… mit dem Geld. Peter hat inzwischen seine Stelle im Atlantic angetreten und soll einen Koffer vom Bahnhof abholen, den Koffer mit der Nr. 666, leider halten die Schalterbeamten den Abholschein falsch herum und geben dem Pagen Peter den Koffer mit der Nummer 999 mit. In diesem befindet sich aber die Beute aus dem Banküberfall. Kurzum, er und der Sohn des Gastes (den er auf dessen Wunsch während seines Aufenthalts betreut) geraten unversehens in ein turbulentes Abenteuer in dem auch weiterhin seine alten Schuhputzerkollegen eine Rolle spielen.

Ich wohne jetzt seit fast 10 Jahren selbst in Hamburg und habe dadurch viele Orte wieder erkannt, egal ob das Hotel Atlantic welche auch heute noch an der Alster thront, den Jungfernstieg, den Hauptbahnhof oder sonstige Ecken von Hamburg. Nur Schuhputzerjungen gibt es heutzutage nicht mehr… wobei einen Schuhputzer gibt es von Zeit zu Zeit noch in Hamburg und auch ich habe mir schon mal meine Schuhe von ihm Putzen lassen, sie sahen danach aus wie neu *lach, er ist aber meist nur auf größeren Festen anzutreffen und ich glaube auch er könnte ähnliches erzählen wenn man ihn ließe, ok, vielleicht nicht so eine Geschichte aber ähnliche.

Die Geschichte selbst wurde ja schon vor etlichen Jahren geschrieben und gehört zu den Klassikern, es ist ein Buch bei dem ich sagen würde das man erst „rein kommen“ muss, die ersten Seiten sind doch erst einmal schwerer verdaulich, aber sobald die Geschichte erst einmal in Fahrt ist fliegen einem die Seiten nur so um die Ohren, da in der Geschichte eine ganze Menge Spannung und Action drin ist. Man muss dazu aber sagen dass die Schreibweise natürlich dem letzten beginnenden Jahrhundert angepasst ist und nicht den heute modernen Sprachgebrauch, aber der Geschichte um Peter tut dies keinen Abbruch, man muss sich nur auf dieses Abenteuer einlassen.

Mein persönliches Fazit ist, das dies ein Jugendklassiker ist in dem man versinken kann und es mehr als sehr Lesenswert ist. Ich kann es euch somit also allen empfehlen!