Rezension

Ein totes Mädchen über das alle schweigen

Bluteiche -

Bluteiche
von Anders de la Motte

Bewertet mit 4 Sternen

Unblutiger Schwedenkrimi mit atmosphärisch dichter Handlung

Die Ärztin Thea Lind zieht mit ihrem Mann in ein Schloss in seine Heimatstadt. Sie ist fasziniert von der Geschichte, die sich dort in der Nähe vor über 30 Jahren zugetragen hat. Ein junges Mädchen wurde in der Walpurgisnacht getötet und alles deutete auf einen Ritualmord hin. Als Thea bei einem Spaziergang eine alte Blechdose findet, die mit der damaligen Tragödie zu tun zu haben scheint, lässt sie die Geschichte nicht mehr los, zumal ihr Mann darin verstrickt ist. Schnell beginnt sie im Ort einigen Leuten auf die Füße zu treten.

Die Story wird auf zwei Zeitebenen erzählt und durch den eindringlichen Schreibstil des Autors ist man als Leser sofort mittendrin im Geschehen. Zwar brauchte es eine gewisse Zeit, bevor sich die Spannung aufbaute, doch dann wurde sie konstant gehalten und durch die düstere Stimmung hatte ich den einen oder anderen Gänsehaut-Moment.

Die Charaktere wurden facettenreich dargestellt und ich hatte als Leser schnell ein deutliches Bild der Protagonisten vor Augen.

Durch falsche Fährten und undurchsichtige Handlungsstränge erfahren wir erst ganz zum Schluss die mysteriösen Hintergründe und den Tathergang. Dieser atmosphärisch dichte, jedoch unblutige Krimi von Anders de la Motte hat mir sehr gut gefallen.