Rezension

Ein Trip in die 60er Jahre Amerikas

Das Licht
von T. C. Boyle

Bewertet mit 3 Sternen

Sind Gottes- und Einheitserfahrungen nur chemische Reaktionen im Gehirn ? Studenten unter Prof. Leary machen den Versuch

Das ist das erste Buch, das ich aus der Feder T.C. Boyles gelesen habe. Mich hat das psychedelische Cover sehr angesprochen und das Thema LSD und Timothy Leary fand ich reizvoll. Ich habe vom Klappentext her eine Story erwartet, die mich psychologisch herausfordert und mir Einblicke eine „erweiterte Realitäten“ bietet. Leider erfüllte die Handlung nicht meine Erwartung.

Nach einer kurzen Rückschau ins Jahr 1943 zu Albert Hofmann und seiner Entdeckung von LSD, spielt die Haupthandlung zwischen 1962 – 1964/1965 aus der Sicht des Psychologiestudenten Fitz und seiner Frau Joanie.

Fitz und Joanie machen im Haus von Prof Leary erste Erfahrungen mit Psilocybin und später mit LSD. Alles läuft unter dem Titel psychologische Studien. Am Anfang bekommen die Teilnehmer noch Fragebögen, doch im Verlauf der Zeit geht es nur noch um den Trip. Zur damaligen Zeit war Besitz und Konsum von LSD noch legal.

Als Leser begleiten wir Fitz, Joanie und ihren gemeinsamen Sohn Corey zu bedeutenden Stationen von Learys Wirken, u.a. Mexiko und das berühmte Hitchcock Haus in Millbrock. Gruppenbewußtein, Lösung vom Besitzdenken und maximale Befreiung des Geistes sind die Ziele des 'inneren Kreises', wie sich die Kerntruppe um den umstrittenen Professor nennt.

Der Stil und die Sprache des Autors hat mir gut gefallen, nur inhaltlich finde ich das Buch nicht gehaltvoll. Ich hätte mir mehr Raum für Tim Leary gewünscht und mehr von seinen Gedanken und Theorien gelesen.