Rezension

Ein Venedigkrimi von Donna Leon ohne Brunetti

Himmlische Juwelen - Donna Leon

Himmlische Juwelen
von Donna Leon

Bewertet mit 4 Sternen

Diesmal eine Geschichte ohne Commissario Brunetti.

Wer einen Krimi in der gewohnten Art erwartet, wird hier bitter enttäuscht.

Der Leser lernt eine Menge über italienische Archive und Barockmusik. Man merkt, dass Donna Leon ein Fan und eine profunde Kennerin dieser Musikrichtung ist. Auch ihre Nähe zu Cecilia Bartoli kann sie nicht verleugnen.

Zum Krimi:

Dass sich die Erben des beinahe vergessenen Komponisten Agostino Steffani um den Nachlass streiten, ist anfänglich nicht so rasend spannend,  steuerhinterziehende Italiener ebenfalls, da eine Art "Volkssport".

Dann schon eher der Exkurs in das Leben des Musikers. Seine Verwicklungen mit dem Haus Hannover scheinen ein wenig undurchsichtig zu sein. War Steffani ein Mörder oder nur Spielball der Mächtigen?

Für mich war es trotzdem interessant zu lesen, in welche Richtung Donna Leon die Leser dirigiert, welche Spuren und Fährten sie legt und welche sie wieder verwirft.

Ich persönlich hatte eine ganz andere Interpretation der „Himmlischen Juwelen“.

Wie von der Autorin gewöhnt ist das Buch leicht und flüssig zu lesen.