Rezension

Ein vielschichtiger (Kriminal)Roman

Den Wölfen zum Fraß -

Den Wölfen zum Fraß
von Patrick McGuinness

Bewertet mit 5 Sternen

Das war mein erstes Buch von Patrick McGuinness gewesen, und ich war mir nicht sicher, ob es meinen Erwartungen entsprechen würde, aber ich kann sagen, es hat mich positiv überrascht. Erzählt wird das Geschehen aus Sicht von Kommissar Ander, der einst als Kind mit einem Stipendium für eine elitäre Schule in das Land kam. Sein Schulalltag war geprägt von Mobbing und Missbrauch und selbst die Lehrer sahen eher weg als wirklich hin. Und nun, viele Jahre später, sitzt er einem Mordverdächtigem gegenüber den er nur zu gut kennt, seinem einstigen Lehrer am Chapleton-College.

Der (Kriminal)Roman ist sehr vielschichtig. Zum einen die Aufklärung des Mordes, zum anderen die Rückschauen von Ander mit seinen Erfahrungen auf dem College, aber auch die Analyse und Aufarbeitung von Kindheitstraumata und wie sie sich auf das zukünftige Leben desjenigen auswirken. Und dann ist da ja auch noch die reißerische Presse, die ihren nicht gerade kleinen Anteil bei der Meinungsmache zum Täter hat. Und so ist der Roman soviel mehr als nur ein Kriminalroman. Gemeinsam mit seinem bissigen aber auch humorvollen Kollegen muss Ander den Mord aufklären und gerät dabei immer wieder gedanklich von der Gegenwart in seine ganz persönliche Geschichte. Nur gut, dass die Chemie zwischen den beiden doch schon recht unterschiedlichen Ermittlern stimmt, und sie so allmählich dem Täter und seinem Motiv auf die Spur kommen.

Mein Fazit: Wer nicht nur einen Kriminalroman, sondern einen Roman mit Tiefe und Einblicke in menschliche Tragödien sucht, dem empfehle ich dieses Buch. Es ist teilweise seelisch und emotional aufwühlend und dann aber auch wieder stellenweise amüsant. Mir hat dieses Buch echt gut gefallen und deshalb bewerte ich es auch mit 5 von 5 Sternen und spreche eine Leseempfehlung hiermit aus.