Rezension

Ein von mir unterschätztes, tolles Jugendbuch mit einer tiefsinnigen und wichtigen Botschaft!

Subway Sound - Katrin Bongard

Subway Sound
von Katrin Bongard

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch Subway Sound ist in dem Imprint Pink von Oetinger erschienen. Seit April 2012 versorgt Pink nun schon junge Mädchen zwischen 11 und 14 Jahren mit toughen und emanzipierten Büchern! Ich gestehe, dass ich vor Subway Sound das "neue"Imprint von Oetinger gar nicht bemerkt habe. Ich vermute dass es vor allem an diesen schrecklichen Covern liegt. Die wirken auf mich nämlich leider sehr einfallslos und gehen deswegen im Buchladen meiner Meinung nach schnell unter. Auch ist auf den ersten Blick nicht erkennbar, worum es in dem Buch auch nur annähernd gehen könnte, geschweige denn das es ein Buch für Mädchen ist.
Ich finde es schade, dass bei den Gestaltungen der Cover nicht mehr getan wurde, denn der Inhalt ist wirklich toll und hat es verdient gelesen zu werden.
Zwar hatte ich zu Beginn meine kleinen Probleme mit Livia, aber die haben sich schnell verflüchtigt. Erst wirkt sie wie ein verhätschelte, arrogante und naive Zicke aber während der Geschichte vollzieht Livia eine tolle Entwicklung, sodass sie mir recht schnell sympathisch wurde.
Wirkt das Buch zu Anfang noch recht simple und eindimensional, überrascht es mich doch nach einer Weile mit Tiefsinnigkeit und einer Botschaft. Denn als Livia mit ihrem frisch getrennten Vater von Hamburg nach Berlin zieht und dort der Neuanfang in der Schule nicht richtig glückt, ist noch nichts besonderes zu erkennen.  Doch dann begegnet sie dem Straßenjungen Tim. Ab da an konnte ich merken, dass das Buch anders ist als auf dem ersten Blick zu sehen war.
Die Autorin Katrin Bongard beschreibt sehr treffend die Situation, wie ein Straßenjunge auf ein gutbürgerliches Mädchen trifft. Die widersprüchlichen Gefühle von Livia konnte ich gut nachvollziehen und auch mit Allerlei Vorurteilen ging Katrin Bongard treffend um. Durch dieses Buch kann die Autorin es schaffen, anderen Mädchen zu zeigen dass hinter Straßenkinder auch nur ganz normale Jugendliche stecken.
Allerdings war ich doch manches Mal über den Inhalt sehr irritiert. So schlich sich Livia mit ihren Freundinnen zum Beispiel in eine Diskothek und trank dort Alkohol. Vom Prinzip her natürlich kein Problem, aber ob das in ein Buch gehört, dass für 11 bis 14 Jährige sein soll, bezweifle ich dann doch etwas.