Rezension

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Ein weiteres Meisterwerk von Colleen Hoover

Nur noch ein einziges Mal - Colleen Hoover

Nur noch ein einziges Mal
von Colleen Hoover

Lily zieht nach Boston, nach dem ihr Vater gestorben ist, er war gewalttätig ihrer Mutter gegenüber und so war die Trauer nicht sehr groß. Dort trifft sie auf Ryle und Schlag auf Schlag ändert sich seine Meinung über Beziehungen. Durch ihr Ritual einander `` die nackte Warheit `` zu gestehen verfestigt sich die Beziehung und Lily denkt fast nicht mehr an ihren Ex Atlas, der obdachlos war. Fast. Immer mal wieder liest sie ihre Tagebücher, die zu der Zeit, in der sie und Atlas sich einander Nahe waren, entstanden sind. Doch plötzlich wird ihre Glückssträhne durchbrochen. Ryle wird ihr gegenüber gewalttätig. Ein klares No-Go sie kennt das doch, sie müsste doch direkt in eine andere Richtung rennen, oder? Nein, durch die schnelle Entschuldigung, die Reue in seinem Gesicht und das Versprechen, dass so etwas nicht mehr vorkommt lässt sich Lily darauf ein, weiter zu machen. Doch dann eskaliert die Situation, Ryle hat mitbekommen, dass Atlas der Grund für ihre Liebe zu Boston ist und zusätzlich auch noch das Lieblingsrestaurant seiner Schwester besitzt. Er rastet aus und verhält sich brutaler als je zuvor. Lily erkennt die Gefahr und ruft Atlas an, welcher sie ins Krankenhaus bringt. Dort muss sie schockiert feststellen, dass sie schwaner ist. Nach längerem hin und her trennt sie sich endgültig von Ryle und er muss in Therapie lernen mit seinen Problemen aus der Vergangenheit sich auseinanderzusetzen. Ryle wird das Kind nicht vorenthalten und Lily ist bereit für eine Beziehung mit Atlas.

Wow, als ein Colleen Hoover Fan hatte ich hohe Erwartungen an das Buch. Ich wurde nicht enttäuscht. Colleen Hoovers Bücher sind eine der wenigen, die mich überzeugen können, obwohl der Klappentext eigentlich nicht meine Interessen anspricht. Häusliche Gewalt. Ein heikles Thema, es ist mutig, dass sie es in ihrem Buch anspricht. Die Art wie sie es beschrieben hat, ist super nachvollziehbar und obwohl manche Hadlungen von Lily auf den ersten Blick komisch erscheinen, sind sie doch wenn man sie auf ihre Situation bezieht verständlich. Umso stärker ist es von Lily, dass sie tatsächlich erkennen konnte, was Ryle mit ihr macht und auch richtig handeln konnte. Es ist schwer sich von so einem Menschen zu trennen es braucht Mut, Stärke und vieles mehr. Auch von Atlas kann man viel lernen, selbst wenn eine Situation auswegslos erscheint, hat man die Möglichkeit die Ruder in die Hände zu nehmen und etwas gutes daraus machen. Ich denke noch oft an Atlas und seine Geschichte es hat mich sehr berührt und ich sehe Obdachlose jetzt mit ganz anderen Augen. Danke dafür. Alle Charakter in diesem Buch haben etwas was sie besonders und interessant macht. Trotz Ryles Art kann man selbst ihn an einem gewissen Punkt verstehen. Auch ihm sind schlimme Dinge wiederfahren. Jetzt ist es seine Aufgabe daraus zu lernen und es besser zu machen.

Ich empfehle diesen Roman für alle, die sich auch ernsteren Themen widmen wollen und offen genug sind um zuzulassen sich in jemanden hineinzuversetzen können.