Rezension

Ein wunderschöner historischer Roman

Das Findelkind -

Das Findelkind
von Farina Eden

Ein wunderschöner historischer Roman

Der Roman wird aus zwei Sichtweisen erzählt. Zum einen wird das Leben von Magdalena in den 1760er Jahren beleuchtet und zum anderen das Leben von Catherine in den 1790er Jahren in Celle. Beide Handlungsstränge werden am Ende des Romans zusammengeführt. Obwohl ich schon sehr früh erahnen konnte, inwiefern das Schicksal der beiden Frauen miteinander verflochten ist, hielt der Roman doch noch einige unvorhergesehene Wendungen für mich parat. Den beiden Hauptcharakteren widerfährt großes Unrecht. Ich musste regelrecht mit ihnen mitleiden und konnte ihre Machtlosigkeit nachvollziehen. Ich fand es aber auch sehr bewundernswert, dass sich die beiden nicht unterkriegen ließen und trozdem weitergemacht haben.

Die Spannung im Roman wird durch die wechselnden Sichtweisen an den jeweils spannendsten Stellen hoch gehalten.

Die bildreiche Sprache des Romans hat es mir sehr leicht gemacht einen Zugang zu finden und den Roman innerhalb sehr kurzer Zeit zu lesen. Die Nebencharaktere sind ebenfalls authentisch gestaltet worden.

Die Erzählform ist zum einen ein Ich-Erzähler, wenn es um Catherine geht. Die anderen Charaktere und auch Magdalena sind aus der Sicht des allwissenden Erzählers beschrieben.

In diesem Roman stehen sehr deutlich starke Frauen im Fokus. Diese wollen sich von der Erfüllung ihrer Träume auch nicht durch die vorherrschenden gesellschaftlichen Regeln abbringen lassen und kämpfen für sie. Sie trauen sich ebenfalls Widerworte gegen Männer zu geben und ihre Meinung offen zu sagen. Hier hat micham Ende vor allem von den Nebencharakteren besonders die Frau des Untervogts von Waldenberg positiv überrascht.

Der Roman zeichnet sich durch eine sehr große Authentizität aus, weil die Autorin gute Recherchearbeit betrieben hat. Dieses merkt man dem Roman durch und durch an. Der Inhalt könnte sich in der damaligen Zeit tatsächlich so abgespielt haben. Die gesellschaftlichen Normen sehr gut wiedergespiegelt, indem es zum Beispiel für Frauen nicht möglich war bestimmte Berufe zu erlernen. Außerdem ist die Sprache der Epoche angepasst. Hier haben zum Beispiel die Kinder ihre Eltern gesiezt.

Für mich war es sein sehr lesenswerter historischer Roman.