Rezension

Ein wundervolles Buch über Hoffnung

Silver Linings - Matthew Quick

Silver Linings
von Matthew Quick

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Eigentlich hat Pat nach seinem Psychiatrie-Aufenthalt nur eins im Sinn: seine Frau Nikki zurückzuerobern. Aber so sehr sie ihn auch beschäftigt, zu Gesicht bekommt er sie nicht. Und dafür gibt es gute Gründe. Stattdessen ist da Tiffany, die Schwägerin seines besten Freundes. Sie ist verwitwet, depressiv, nymphoman und läuft ihm beim Joggen hinterher. So beginnt die skurrile Freundschaft zwischen zwei Außenseitern, die beide fest an ein Happy End im Leben glauben

 

Meinung:

Silver Linings stand schon lange auf meiner Wunschliste. Nachdem es jetzt als Taschenbuch erhältlich ist, habe ich es mir endlich mal zugelegt und bin einfach nur begeistert von diesem Buch.

Pat war an diesem "furchtbaren Ort", eine psychiatrische Anstalt in Baltimore, und vermisst seine Frau immens. Denn diese hat eine Auszeit von ihm genommen und seitdem versucht Pat, unbedingt ein anderer Mensch zu werden. Er macht mehr Sport, weil Nikki es hasst, wenn er sich gehen lässt. Und er will netter sein und nicht immer auf sein Recht pochen. Denn Pat glaubt ganz fest an den Silberstreifen am Horizont, sein persönliches Happy End. Wieder im Schoß seiner Familie angekommen, muss er lernen, sich neu im Leben zurecht zu finden und seine Wut zu kontrollieren. Dabei machen es ihm die Umstände nicht immer leicht, denn sein Vater spricht kein Wort mit ihm und überhaupt ist alles verändert, seit seinem Zusammenbruch. Denn anders als Pat annimmt, sind nicht Monate, sondern Jahre seit seinem Zusammenbruch vergangen. Als er dann auf Tiffany trifft, die ihn auch noch zu verfolgen scheint, sieht Pat sich gezwungen, sich mit seiner Umwelt auseinander zu setzen.

Pat ist ein sehr spannender Charakter. Aufgrund seiner Erkrankung hat man anfangs den Eindruck, dass er relativ simpel gestrickt ist. Nach und nach zeigt sich aber die Vielschichtigkeit seiner Person und seiner Weltanschauung. Matthew Quick schafft es perfekt, uns an dem Krankheitsverlauf und der Therapie von Pat teilhaben zu lassen, ohne dass es einem dabei langweilig wird. Herrlich skurril und doch schonungslos ehrlich hält uns Pat den Spiegel vor die Nase. Man kommt ins Überlegen und Grübeln und hinterfragt eigene Handlungsweisen und Ansichten. Auch Tiffany mochte ich sehr, trotz ihrer recht schwierigen und schroffen Art.

Der Schreibstil war sehr angenehm und flüssig. Pat erzählt aus der Ich-Perspektive. Die Kapitel sind alle relativ kurz gehalten, so dass man sehr schnell durch die Handlung kommt. Langeweile kommt in diesem Buch nicht auf, denn ständig passiert irgendetwas anderes ohne zu überladen zu wirken. Thematisiert wird nicht nur Pats nervliche Erkrankung und sein Gedächtnisverlust, auch die Personen in seiner Umgebung müssen einige Entwicklungen durchlaufen, wie z. B. die Eheprobleme seiner Eltern oder Tiffanys Depressionen, um deren persönlichen Silberstreifen zu finden.

 

Fazit:

Skurrile Figuren, eine berührende, aber herzerwärmende Thematik und fantastische Protagonisten sorgen hier für tolle Lesestunden und bleiben noch lange hängen. Selten wurde das Thema Hoffnung schöner umgesetzt.

Von mir gibt es 5 von 5 Punkten.

(Findet meine Rezensionen auch auf meinem Blog: vanessasbuecherecke.wordpress.com)