Rezension

Eine alte Schuld

The Body in the Woods - Neil Richards, Matthew Costello

The Body in the Woods
von Neil Richards Matthew Costello

Bewertet mit 4 Sternen

Eine alte Schuld ist der zweite Cherringham Krimi in Romanlänge. Zuvor gab es etliche Kurzgeschichten, doch letztes Jahr wagte sich das Autorenduo an eine Romanlänge und haben jetzt noch einen nachgesetzt. In ihrer gewohnten britischen leichten Art entführen die Autoren den Leser in die kleine idyllische Stadt Cherringham. 

Obwohl die Geschichten sich immer um die Ermittler Jack und Sarah drehen kommt jeder gut in die Geschichte rein. Man muss die Vorgänger also nicht gelesen haben. Alle Geschichten sind in sich abgeschlossen und die Charaktere werden nochmal kurz umrissen. So lernt man alle wichtigen Personen nochmal kennen, aber so das es für Kenner der Reihe nicht langweilig wird. 

Jack und Sarah sind ein gut aufeinander abgestimmtes Ermittlungsteam, das sehr sympathisch ist. Zudem scheint es zwischen den beiden zu knistern, was der Story noch zusätzlich etwas gemütliches verpasst. 

Der Schreibstil ist flüssig und leicht. Man findet durch die einfache Sprache, die kurzen Sätze und die eher kurzen Kapitel schnell in die Geschichte und in das Buch. Anfangs werden einem zwar viele Personen und verschiedene Handlungen vorgestellt, aber am Ende findet man zu allem einen Zusammenhang, wo man anfangs zweifelte das es da einen gibt. Spannung sucht man in diesem sehr gemütlichen Krimi eher vergeblich. Denn bis zum letzten drittel plätschert es eher so etwas hin. Gerade auch durch Schilderungen die für die Geschichte unerheblich sind. So ist es zum Beispiel mit einem Cricket Spiel das in allen Einzelheiten beschrieben wurde, was mich dann eher langweilte.

Die Ermittlungen von Jack und Sarah beinhalten zwei Fälle und das in der Woche des Volksfestes von Cherringham. Alle sind mit dem Fest beschäftigt als bei einer Ausgrabung eine Leiche ausgegraben wird. Der Tote muss schon seit 20 Jahren dort liegen. Dann verschwindet der Versicherungsagent der für das Volksfest verantwortlich ist spurlos. Jack und Sarah ermitteln und stellen fest das es unfassbar viele Geheimnisse gibt. Dazu kommen viele Verdächtige und immer wieder neue Puzzelteile die nicht recht zusammen passen wollen.

Es ist ein sehr gemütlicher, eher seichter Krimi der zu Schluss noch etwas an Fahrt aufnimmt. Irgendwie hatte diese englische Kleinstadt und wie Jack und Sarah ermitteln etwas von Miss Marple und ihren eher ungewöhnlichen Hobbydetektiv arbeiten. Aber genau das macht dieses Buch zu etwas besonderen. Es ist nicht überladen von Action und Blut sondern von Denkarbeit und gemütlicher Ermittlung.