Rezension

Eine Dokumentation von Gewalterfahrungen

Die Schwere des Seins -

Die Schwere des Seins
von Karen Mukwasi

Bewertet mit 3 Sternen

Der Band, der auch eine eigene Erzählung Tsitsi Dangarembgas enthält, entstand aus 60 Briefen aus allen Teilen Simbabwes  mit denen Zeitzeugen sich Gehör über Gewalterfahrungen verschaffen wollten und die Wahrheit dokumentieren. Im Rahmen des Workshops wurden die Texte fiktionalisiert und später als Theaterstücke dramatisiert. Die für die Originalausgabe (2020)  titelgebende Geschichte erzählt von Marcy, die mehrere Putzstellen annimmt, um die Familie zu ernähren, als ihr Mann Fred arbeitslos wird. Durch ihre Berufstätigkeit sieht Fred seine Position als Familienoberhaupt bedroht, schlägt Frau und Kinder halbtot und verlässt sie. Auch in weiteren Geschichten geht es um hemmungslose (sexuelle) Gewalt, korrupte Polizeikräfte, Alkoholismus, Traumata aus den Befreiungskriegen (Unabhängigkeitserklärung Rhodesiens gegenüber Großbritannien 1965) und aus andauernden Konflikten zwischen Regierungspartei und Opposition.

Fazit
Auch wenn ihr Gewaltproblem das Erbe zahlreicher postkolonialer Staaten ist, kann ich den Band aufgrund der Inhalte der Erzählungen nur eingeschränkt empfehlen.