Rezension

Eine Enttäuschung

Heimwärts -

Heimwärts
von Kate Morton

Bewertet mit 2.5 Sternen

Im Jahr 1959 wird Australien von einer entsetzlichen Familientragödie erschüttert. Eine Mutter und ihre vier Kinder sitzen an einem Bachlauf beim Picknick und scheinen zu schlafen. Als ein Reiter vorbeikommt, stellt er fest, daß die Mutter und drei Kinder tot sind. Das kleinste Kind, noch ein Baby, ist verschwunden. Der Fall wird nie aufgeklärt.

Im Jahr 2018 wird Jess in London angerufen, weil ihre Großmutter im Krankenhaus liegt. Jess ist bei ihr in Australien aufgewachsen. Sofort fliegt sie in ihre alte Heimat, um ihrer Großmutter beizustehen. Doch die ist kaum ansprechbar, redet aber im Schlaf wirre Sachen, mit denen Jess nichts anfangen kann. Um ihr die Ängste zu nehmen, forscht Jess nun in der Vergangenheit ihrer Großmutter und stößt dabei auf ein altes Familiengeheimnis.

Ich sage es nicht gerne, aber Kate Mortons Buch "Heimwärts" hat mich unglaublich ermüdet. Die Geschichte ist ohne Zweifel tragisch, aber sie wird so leidenschaftslos erzählt, daß keine Spannung aufkommen kann. Es werden einfach Polizeiberichte wiedergegeben und seitenweise Stellen aus einem Buch zitiert. Das alles im Stil der 1960er Jahre. Auch die Kapitel aus dem Jahr 2018 geben der Handlung keine große Spannung. Zum Ende hin kommt dann doch noch Bewegung in die Geschichte und es wird interessant. Einige Überraschungen kommen ans Licht und man fragt sich: Warum nicht gleich so? Wenn man nicht genau wüßte, daß Kate Morton es viel besser kann, könnte man den Roman so hinnehmen. Ich hatte mir jedoch mehr davon versprochen.