Rezension

Eine Geschichte, die jeder gelesen haben sollte

The Book Thief - Markus Zusak

The Book Thief
von Markus Zusak

Bewertet mit 5 Sternen

1939. Deutschland in der NS-Zeit. Das Land hält den Atem an. Der Tod war noch nie so beschäftigt.

Liesel, ein neun Jahre altes Mädchen, lebt bei ihren Adoptiveltern in der Himmelstraße. Ihre Eltern wurden ins Konzentrationslager verschleppt. Liesel stiehlt Bücher. Dies ist ihre Geschichte und die Geschichte der Einwohner der Straße, als die Bomben zu fallen beginnen.

Diese Geschichte wird vom Tod erzählt. Es ist eine kleine Geschichte über ein Mädchen, einen Akkordeonspieler, einige fanatische Deutsche, einen jüdischen Faustkämpfer und eine ganze Menge Diebereien.

Die ersten paar Seiten sind schwer, denn ich musste erstmal in das ungewöhnliche Format reinkommen. Der Tod ist kein sehr einfacher Erzähler und er hat ein Faible für Listen, eingeschobene Zitate, Rück- und Vorgriffe. Ich brauchte also das erste Kapitel (das im Prinzip als Vorwort gesehen werden kann), um reinzukommen.
Danach ist mir das Buch beim Lesen regelrecht weggeschmolzen und ich konnte es eigentlich kaum noch weglegen.
Da ich es auf Englisch gelesen habe, im Buch jedoch dauernd deutsche Wörter und Sätze vorkamen, musste ich manches Mal schmunzeln - 90% der deutschen Wörter sind irgendwelche Schimpfwörter und Beleidigungen. Generell hätten die deutschen Wörter vermutlich nicht so eine Wirkung entfaltet, wenn ich die Übersetzung gelesen hätte. So haben sie manchmal ziemlich "geknallt" und das hatte einen interessanten Effekt...
Die Sprache ist sehr bildhaft - wobei edas Buch auch abgesehen von einer bildhaften Sprache mit etlichen Illustrationen daherkommt, die ins Narrativ eingebunden sind. Quasi kleine Geschichten in der Geschichte mit passenden Bildern. Sowas finde ich immer sehr schön...
Die Geschichte handelt von Freundschaft, Zivilcourage und von Wörtern. Den geschriebenen, den gesprochenen, den gelesenen Wörtern. Und sie betrifft eigentlich so ziemlich jeden.