Rezension

Eine Geschichte, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird

Der Gesang der Flusskrebse - Delia Owens

Der Gesang der Flusskrebse
von Delia Owens

Bewertet mit 5 Sternen

Auf das Buch bin ich durch die vielen positiven Stimmer aufmerksam geworden und wollte mich selber von dem Buch überzeugen lassen und ich kann nur so viel sagen: Das ist dem Buch auf ganzer Linie gelungen!

In Barkley Cove wird Chase Andrews tot aufgefunden und die Bewohner sehen die schuldige alleine in dem Marschmädchen Kya Clark. Sie lebt alleine zwischen Salzwiesen und Seevögel und hat sich die Marschlande zu ihrem Zuhause gemacht. Doch die Einsamkeit holt sie ein und als zwei junge Männer auf sie aufmerksam werden verändert sich alles...

Die Geschichte bewegt sich zwischen der Kindheit von Kya und Jahre später als Chase Andrews aufgefunden wird. Dabei hat mir das Gleichgewicht zwischen den beiden Zeiten sehr gut gefallen, denn zunächst steht Kys Kindheit am meisten im Vordergrund. Die ist dabei mit jeder Seite sehr emotional gestaltet und konnte mich gleich für sich einnehmen. Durch den Schreibstil erzielt das Buch schnell eine Sogwirkung und während ich mich sofort in der Geschichte wieder gefunden habe, kam ich auch nur schwer davon los. Die Autorin setzt genau an den richtigen Stellen die richtigen Details, wodurch das Lesen nie langweilig wird, obwohl fiele Punkte sehr ausführlichen dargestellt werden. Ich habe jeden Aspekt aus Kyas Leben in mich eingesaugt und dabei ein immer besser Bild von ihrem Charakter bekommen, der sehr schön zu ihrer Kindheit und der Geschichte passt und so anders ist als aus anderen Geschichten. 

Der Verlauf und Kyas Leben nimmt viele Wendungen. Obwohl es nur sehr wenige Settings und eher weniger Figuren gibt, bleibt das Lesen zu jedem Zeitpunkt sehr abwechslungsreich. Dabei hatte ich nie das Gefühl, dass die Autorin das ganze in eine gewünschte Richtung zwingt, sondern es ist alles so gekommen, wie es musste und gepasst hat. Die Geschichte nimmt zum Ende hin nochmal an Fahrt auf und die Auflösung rund um den Tod von Chase Andrews rückt immer weiter in den Vordergrund. Obwohl die Geschichte an einem bestimmten Punkt Sachen wiederholt, die dem Leser im großen und ganzen schon bekannt ist und es daher schnell langweilig werden könnte, tut es das eben nicht. Viele Aspekte tragen dazu bei, dass ich immer flotter durch die Geschichte gekommen bin, je näher ich dem Ende gekommen bin. Dabei stand ich irgendwann sehr unter Strom und mich hat eine Mischung von Furcht und Befürchtung vor dem Ende beherrscht. Doch nichts konnte mich letztendlich auf das Ende vorbereiten, auch wenn es nicht unbedingt sehr weit hergeholt ist. Ich war überrascht und geschockt und ich musste mich nach der letzten Seite zunächst sammeln. 

Abschließend hat mir auch gefallen, dass die Geschichte zwar die oberflächliche und unfaire Behandlung der Bewohner gegenüber einem jungen Mädchen darstellt und das auf eine sehr gut und einnehmende Weise, dies aber trotzdem die Geschichte nicht gänzlich beherrscht. Es findet eben auch die Entwicklung und der Weg von Kya zur Selbstständigkeit einen wichtigen Platz und trägt seinen Teil dazu bei, die Geschichte lesenswert zu machen.

Für mich ist dieses Buch sowohl in der Gestaltung als auch in der Geschichte ein sehr sehr gutes Buch, das von Anfang bis zum Ende absolut lesenswert ist! Mir wird dieses Buch noch sehr lange im Gedächtnis bleiben...