Rezension

Eine Geschichte mitten aus dem Leben gegriffen. Mit viel Charme und Humor geht es ums Entlieben. Nora Tschirner hat diesem Buch eine ganz eigene Stimme gegeben und wurde zu “Lpunkt”.

Anleitung zum Entlieben - Conni Lubek

Anleitung zum Entlieben
von Conni Lubek

“Lpunkt” will sich von ihrer großen Liebe trenne. Warum? Sie liebt ihn, er liebt sie nicht. Sie und “119″ führen eine Freundschaft Plus, sind jenseits der 30 und sind seit zwei Jahren zusammen. Auf ihrem Blog berichtet sie über die Trennungsversuche und über Versuche andere Männer kennen und lieben zu lernen. Mit dabei Curd Rock. Curd Rock ist ihr Mitbewohner, eine Art Kuscheltier, sieht jedoch gar nicht aus wie ein Tier.

Ich habe schon so viel Positives über die Bücher von Conni Lubek gehört, dass ich nun endlich selber eines ausprobieren wollte.
Es hätte keine bessere Sprecherin für das Hörbuch geben können. Nora Tschirner liest es so klasse und ihre Stimme passt wunderbar zu dem selbstironischen und wortgewandet Schreibstil. Teilweise bringt sie Passagen recht trocken rüber, wodurch sie umso komischer wurden.
Eine Trennung ist nie leicht und jeder hat gut reden, solange es die Anderen betrifft. Natürlich habe auch ich immer wieder gedacht, “ruf den Typen doch nicht ständig wieder an!” Ab das sagt sich so leicht. Die Geschichte ist also wirklich aus dem Leben gegriffen und dürfte gerade für Menschen, die in dieser Situation sind, eine Hilfe sein.
Ich war ziemlich skeptisch, ob mir das Buch gefallen würde. So ein Thema wird doch auch in einigen Frauenromanen angesprochen, wobei diese schnell seicht daher kommen. Conni Lubek hat es jedoch geschafft, das Ganze mit viel Charme und Humor zu verpacken. Wirklich gelungen.
Dadurch, dass “Lpunk” (was übrigens ein Pseudonym ist) ihren Möchtegern-Traumprinzen “119″ im Internet bei einer Datingplattform kennenlernt, hat man auch den Bezug zur Moderne. Ja, auch ich habe schon mal dort mein Glück versucht – ohne Erfolg, aber ich kenne Leute, die dort Erfolg hatten und sogar geheiratet haben. Die große Liebe via Internet zu finden ist also durchaus möglich – das muss dann halt auch auf Gegenseitigkeit beruhen, was aber auch im “echten Leben” nicht immer der Fall ist.