Rezension

Eine Geschichte über die erste große Liebe, Freunde und Depressionen

Sweet Sorrow - David Nicholls

Sweet Sorrow
von David Nicholls

Bewertet mit 3 Sternen

Zum Inhalt:

Charlie Lewis hat es nicht leicht. Denn nach der Trennung seiner Eltern muss er, im Gegensatz zu seiner Schwester, weiterhin bei seinem depressiven Vater leben. Außerdem droht ihm noch ein schlechter Schulabschluss, der ihn seine gute Zukunft kosten könnte. Vollkommen überfordert mit der Situation, flüchtet er die meiste Zeit in den Ferien aus seinem Elternhaus und fährt durch die Gegend. So lernt er eines Tages durch Zufall Fran Fisher kennen und möchte unbedingt ein Date mit ihr. Doch Fran stellt eine Bedingung. Bevor sie überhaupt darüber nachdenkt mit Charlie auszugehen, soll dieser bei der Aufführung von Romeo und Julia der Fünf Faden Tief Theatergenossenschaft, einer Laientheatergruppe, mitmachen. Wird Charlie darauf eingehen?

 

Meine Meinung:

Als Leser erleben wir die Handlung der Geschichte durch Charlies Augen. Wodurch wir einen guten Einblick in seine Gefühlswelt bekommen und schnell merken, wie viele Selbstzweifel und Zukunftsängste Charlie plagen und wie überfordert er mit der Krankheit seines Vaters ist. Immer wieder versucht Charlie sein Bestes zu tun, um ein Stück Alltag in sein und das Leben seines Vaters zu bringen, aber seine Bemühungen reichen oft dennoch nicht aus.

Charlie tat mir einfach nur leid, denn mit sechzehn Jahren sollte er das, was er stemmen muss, nun wirklich nicht stemmen müssen.

Ich finde, dem Autor ist mit Charlie eine vielschichtige Figur gelungen, die nicht nur ihre Ecken und Kanten, Schwächen und Stärken, sondern neben positiven auch negative Charaktereigenschaften hat, die gerade in den Situationen mit seinem Vater, aber auch seinen vermeidlichen Freunden deutlich werden.

Alle Figuren wurden vom Autor ausreichend beschrieben, sodass ich mir alle gut vorstellen konnte. Die Figuren haben dabei ihre kleinen Schwächen, aber auch Stärken und Charaktereigenschaften, die sie einzigartig machen. Ebenso beschreibt der Autor die Schauplätze bildreich, sodass ich sie vor Augen hatte und er schafft es auch, über die ganze Geschichte hinweg eine gewisse melancholische Stimmung aufkommen zu lassen.

Leider muss ich sagen, dass die Geschichte trotz der interessanten Themen für mich nur so vor sich dahinplätscherte. Was auch daran liegen mag, dass ich mich bei einigen Stellen gefragt habe, ob das, was Charlie uns erzählt wirklich so wichtig für das Verständnis der Geschehnisse ist. Meiner Meinung nach nämlich nicht und so wirkten diese Stellen einfach nur langatmig und langweilig auf mich.

 

Fazit:

Eine Geschichte über die erste große Liebe, wahre und falsche Freunde, Depressionen und die Auswirkungen, die diese auf die Person selbst und deren Angehörige hat. Leider plätscherte die Handlung meiner Ansicht nach nur so vor sich hin, weswegen die Geschichte mich einfach nicht in ihren Bann ziehen konnte.