Rezension

Eine gute Geschichte, die für leichte Unterhaltung sorgt

Aus der Stille - Susan Laine

Aus der Stille
von Susan Laine

Bewertet mit 3.5 Sternen

Große Gefühle sind für den smarten Polizisten Jordan eher ein Fremdwort. Für gewöhnlich sind seine Partner eher für das kurze Vergnügen an seiner Seite. Doch als er den tauben Sebastian kennenlernt, ändert sich alles. Von einem Augenblick auf den nächsten ist er von dem jungen Mann fasziniert und möchte ihm näherkommen. Doch ist das auch im Sinne von Sebastian?

Eine gefühlvolle Romanze beginnt, die sich zwischen Aufregung und Dramatik bewegt und so den Leser ganz gefangen nimmt.

Im Fokus des Geschehens bewegt sich Jordan, der für gewöhnlich eher weniger auf Romantik und große Gefühle steht. Außer seinem jüngeren Bruder hat er keine Familie, auch Freunde sind eher spärlich gesehen. Umso mehr genießt er die Freundschaft zu seinem Partner Kevin, der ihn erdet und festigt. Zu Sebastian hat er sofort einen guten Draht, die Funken fliegen vom ersten Moment an. Es bereitet Freude, diesen ersten Begegnungen beizuwohnen und sich die jungen Männer lebendig vorzustellen.

Die Handlung baut sich langsam und chronologisch auf. Durch Jordans Worte wird die Kulisse authentisch und farbenfroh beschrieben. Es ist also einfach, sich auf die Erlebnisse einzulassen und sich die Charaktere vorzustellen. Außerdem sind die Protagonisten sehr facettenreich und bildlich beschrieben worden. So hat der Leser die Möglichkeit, die Geschichte hautnah mitzuerleben.

Ein Manko an der Erzählung ist die sofortige Veränderung von Jordans Persönlichkeit, die mir nicht gefallen hat. Zu Beginn wirkt der Mann unglaublich stabil, ausgeglichen und gefestigt. Doch mit zunehmender Seitenzahl wird aus diesem knallharten Cop ein wahrer Softie. Diese Seite passt so nicht in das Bild des zuvor beschriebenen Polizisten, der Gefühle kaum zulässt.

Zusätzlich wird die Geschichte mit zunehmender Seitenzahl immer skurriler. Wer das Buch gelesen hat, wird wissen, welche Szenen damit gemeint sind. Für den Nichtkenner sei nur angemerkt, dass irgendwie alle Protagonisten zum Ende des Werks plötzlich homosexuell sind. Das wirkt irgendwie unglaubwürdig und hinterlässt einen merkwürdigen Eindruck des Buches. Zusätzlich fehlte mir in dem Buch ein richtiges Highlight, ein Knaller. Doch das gibt es leider nicht.
Vielleicht gibt es den spannenden Punkt in der Fortsetzung, die bereits veröffentlicht worden ist?

Eine gute Geschichte, die für leichte Unterhaltung sorgt.

Mein persönliches Fazit:
Ich habe schon bessere Bücher gelesen. Dennoch möchte ich es nicht unbedingt in einem schlechten Licht dastehen lassen, denn es beinhaltet genug Interessantes und Aufregendes. Besonders Sebastian hat mir gefallen, er wirkt so schüchtern und verletzlich, dabei steckt viel mehr in dem jungen Mann. Außerdem habe ich das Buch innerhalb weniger Stunden verschlungen und mich herrlich in die Welt um Jordan hineinversetzen können. Deshalb gibt es von mir trotz der Kritikpunkte eine Leseempfehlung und die Vorfreude auf den nächsten Teil der Reihe.