Rezension

Eine gute Geschichte, nach anfänglichen Schwierigkeiten

Beim Leben meiner Mutter - Rowan Coleman

Beim Leben meiner Mutter
von Rowan Coleman

Bewertet mit 4 Sternen

INHALT:

Als Marissa stirbt, beschließen ihre beiden Töchter Luna und Pia nach Brooklyn, Marissas Geburtsort, zu reisen. Hier wollen sie mehr über das dunkle Geheimnis erfahren, dass ihre Mutter jahrelang gehütet und sie schließlich zugrunde gerichtet hat. Doch die beiden Schwestern stoßen nur auf noch mehr Fragen, statt auf Antworten. Bis Luna eines Tages eine rätselhafte – ja, magische – Erfahrung macht: Sie begegnet ihrer Mutter als junge Frau, im Sommer 1977. Erst glaubt Luna, verrückt geworden zu sein. Doch dann wird ihr klar: Wenn sie tatsächlich die Fähigkeit besitzt, durch die Zeit zu reisen, dann kann sie auch die Vergangenheit ändern. Doch ist es möglich, dass Leben ihrer Mutter zu retten, ohne ihr eigenes zu opfern?

MEINUNG:

Von Rowan Coleman wollte ich unbedingt mal etwas lesen. Ihr wohl bekanntestes Werk, Einfach unvergesslich, steht schon länger bei mir Zuhause. Beim Leben meiner Mutter kam da wie gerufen, um einen Einstieg in den Schreib- und Erzählstil der Autorin zu bekommen.

Ich glaube, dass ich nur den ersten Teil des Klappentextes gelesen habe. Ich war vor allem von dem vermeintlichen Geheimnis, der Familiengeschichte und New York angefixt, denn als ich schon relativ früh bemerkte, dass es hier auch um Zeitreise geht, war ich schnell ernüchtert. Ich mag Zeitreiseromane wirklich gerne, aber gerade hier hat es mich enorm gestört und ich empfand es als nicht passend. Ab diesem Zeitpunkt wurde das Buch relativ zäh für mich und ich dachte auch daran es abzubrechen.

Problem war auch, dass man relativ schnell erfährt, was Marissa damals zugestoßen ist. Mir fehlte hier dann einfach die Spannung. Erst am Ende spitzt sich die Geschichte zu und nimmt dann auch noch eine überraschende Wendung. Lunas Plan ist es ihre Mutter vor dem zu retten, was ihr in der Vergangenheit zugestoßen ist, denn dies hat direkten Einfluss auf ihren Tod und ihr Leben nach diesem Ereignis. Eine Mutter, die an Depressionen litt und immer wieder dunkle Tage hatte, an denen sie ihre Zimmer nicht verlassen hat. Zwei Schwestern, die in diesem Umfeld groß geworden sind.

Zeitreisegeschichte sind immer schwierig, weil man häufig ein genaues Verständnis dafür hat, wie das Ganze funktioniert. Für mich ist immer der Knackpunkt, ob man die Vergangenheit verändern darf oder eben nicht. Luna versucht genau das und bringt damit setzt damit sogar ihre eigene Existenz aufs Spiel.

In der ganzen Geschichte gibt es auch eine Liebesgeschichte, wenn auch nur am Rand, die mir sehr gut gefallen hat, auch wenn zu sie zunächst wenig hoffungsvoll erschien. Trotz des Unmutes, der mich beim Lesen überfiel, komme ich nicht umhin mir am Ende einzugestehen, dass die Geschichte am Ende rund ist und ein wirklich schönes Ende hat. Dieses hat mich auch mit dem Buch versöhnlich gestimmt und veranlasst mich zu einer guten Bewertung.

FAZIT:

Zeitreise ist für ein Konstrukt, was für mich in zeitgenössischen Roman nur bedingt funktioniert und auch hier habe ich mich damit wirklich schwergetan. Es erschien mir nicht passend und dennoch fußt die ganze Geschichte darauf und am Ende funktioniert sie. Rowan Coleman hatte eine ungewöhnliche Story geschaffen, aber sie ist schlussendlich rund und wirklich schön.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.