Eine gute Mischung
Bewertet mit 5 Sternen
Das Buch versammelt 19 Kurzgeschichten. Diese stammen aus den Bereichen Märchen, Phantastik, Science Fiction, Mystery und Krimi und sind im Buch entsprechend dieser Kategorien sortiert.
Ich wurde auf "Jenseits der Dunkelheit" aufgrund seines Covers aufmerksam. Selten lese ich etwas, ohne vorher zumindest eine grobe Vorstellung vom Inhalt zu haben. Ich bin aber froh, dass ich mich blindlings auf diesen bunten Strauß an Geschichten eingelassen habe. Bereits die titelgebende Vorgeschichte hat mich mitgenommen und emotional berührt - und das auf nicht einmal fünf Seiten! Die Geschichten handeln alle von verschiedenen Themen und führen einmal durch die Bandbreite menschlicher Emotionen: von Liebe und Leidenschaft über Trauer, Schmerz und Verlust bis hin zu Rache, Wut und Eifersucht.
Besonders positiv hervorzuheben ist der Schreibstil der Autorin. Nicht nur, dass sie es schafft, den Leser auf wenigen Seiten in ihren Bann und in ihre Geschichten hinein zu ziehen und mit wenigen Worten und treffenden Beschreibungen Orte und Personen lebendig zu machen - ihre Sprache passt sich dem jeweiligen Thema und Genre an. So wirken die Formulierungen in den Märchen eher altertümlicher ("Es dunkelte bereits"), während die anderen Geschichten moderner und je nach Thema nüchtern oder emotional klingen.
Manche Geschichten sind skurril, wie z.B. die über sich selbstständig machende Körperteile, eine ungewöhnliche Bücherliebe oder die Geschichte eines pinken Handtuchs; manche haben mich gegruselt, manche gut unterhalten. Alle waren jedoch gut durchdacht und auf den Punkt gebracht. Meine Lieblingsgeschichten waren das typische Liebesmärchen "Es war einmal", der schaurige Krimi "Das Opfer" und "Under African Skies" über die traurige Jagd auf eine Giraffe.
Fazit: Auch wenn ich eigentlich kein Kurzgeschichtenleser bin, war ich rundherum begeistert von diesem Buch. Claudia Starke gelingt es (teils im wörtlichen Sinne) fantastisch, Stimmungen und Themen auf wenigen Seiten einzufangen.