Rezension

eine herzergreifende Geschichte über einen Jungen, der seinen ganz eigenen Weg geht

Wunder
von R.J. Palacio

Mit eigenen Worten
In diesem Buch geht es um August. August leidet seit seiner Geburt unter einer besonderen Form des Treacher-Collins Syndroms. Schon mehrere Operationen musste August über sich ergehen lassen, doch an seinem Aussehen hat das nichts geändert. August ist "entstellt". Dies ist das erste Jahr in dem August eine normale Schule besuchen soll, vorher wurde er von seiner Mutter Zuhause unterrichtet. Was August in der Middle School alles erlebt? Lest Wunder.

Wirkung
Ja, das Cover dieses Buches ist mal etwas ganz Anderes. Schön bunt und der Titel wurde auf eine besondere Art angeordnet, alles passt irgendwie zu August. Vor allem der Junge der seinen Kopf in einem Karton versteckt. Ich hätte es hier zwar passender gefunden der Kopf der Jungen hätte in einem Astronautenhelm gesteckt, aber nun gut. Der Titel gefällt mir sehr gut, weil er auch immer wieder im Buch verwendet wird und das nicht nur auf August bezogen, aber sehr häufig.

Positives
Dieses Buch hat ein sehr besonderes Thema, vor allem in heutiger Zeit und ein wie ich finde noch viel zu wenig behandeltes Thema. Nicht nur Menschen mit Treacher-Collins Syndrom verdienen Respekt und eben solche Anerkennung wie andere Menschen, sondern auch andere Menschen mit jeglichen Behinderungen, denn ich glaube kein gesunder Mensch kann sich vorstellen mit einer Behinderung zu leben, insbesondere mit einer Behinderung, die einen einfach nur anders aussehen lässt als alle anderen. Die Charaktere in diesem Buch sind sehr gut gestaltet, ich kann mich in jeden Einzelnen, der einen Abschnitt in diesem Buch hat sehr gut hineinversetzen. Eine Aufteilung, die ich sonst eher nicht so bevorzuge, konnte mich in diesem Buch von sich überzeugen. Verschiedenen Charaktere (August, Via, Summer ..etc.) hatten einen eigenen Abschnitt, in dem sie den Blick auf August und die Welt aus ihrer Sicht geschildert haben. Am Anfang war ich da noch nicht so überzeugt von, aber umso mehr ich gelesen habe, umso mehr konnte ich mich damit anfreunden. Begonnen hat das Buch natürlich mit der Sichtweise von August, was ich sehr gelungen fand, weil man so einen Einblick in sein Leben mit der Krankheit und seine Denkweise bekam. Letztendlich denke ich, dass jeder Abschnitt ein wichtiger Abschnitt war und man keinen hätte weglassen sollen/können. Das ganze Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben, was das Lesen für mich besonders angenehm gemacht hat, eben so wie der Schreibstil, der durch einfache gut lesbare Sätze geglänzt hat. Der Verlauf und das Tempo der Geschichte waren meiner Meinung nach gut gewählt, man ist nicht durch die Geschichte gehetzt worden, aber man musste sich auch nie langweilen. Was ich besonders gut fand am Verlauf, war dass man August' Veränderung sehr gut nachvollziehen konnte. Das fällt vor allem auf, wenn man die gesamte Geschichte nach dem Lesen noch einmal Revue passieren lässt. Das Ende konnte mich mal wieder zu Tränen rühren, aber ich bin besonders bei solchen Themen auch sehr nah am Wasser gebaut. Es war ein sehr schönes und gelungenes Ende, wie ich es mir für jeden Menschen mit Behinderung wünschen würde. Ich finde übrigens August' Maxim wirklich toll und kann damit nur übereinstimmen. Welches das ist? Lest Wunder.

Negatives
Ich habe hier nichts zu erwähnen.

Zitat
Das Meeresrauschen, das schon immer in meinem Kopf gewesen war, war lauter geworden. Es dämpfte die Stimmen der Leute ab, als wäre ich unter Wasser.

Bewertung
Note 1 {sehr gut}
Nach langem Hin und Her grübeln habe ich mich nun doch für die Note eins entschieden. Anfangs habe ich noch gedacht, ja mein Gott er erzählt mir jetzt nicht wirklich was Neues und auch im weiteren Verlauf der Geschichte habe ich mir immer wieder gedacht: "Das war doch klar." Aber ich glaube zum Einen habe ich vergessen, dass es eben nicht wirklich allen Menschen klar ist, was es heißt mit einer solchen Behinderung zu leben  - und der Autor hat das wirklich gut dargestellt - und zum Anderen hat es einfach Spaß gemacht August auf seinem Weg zu begleiten. Mit ihm zu leiden, mit ihm zu lachen, mit ihm Freunde zu finden und zu entdecken, dass vielleicht nicht immer alle so schlecht sind, wie sie vielleicht anfangs wirken. Nicht nur August hat in diesem Buch eine Entwicklung durchgemacht, sondern auch viele der anderen Charaktere was mindestens genauso interessant war.
Lange Rede kurzer Sinn, egal wer ihr seid: Lest Wunder. Es kann einen nur zu einem besseren Menschen machen, nicht zu einem schlechteren.