Rezension

Eine historische Liebesgeschichte (Novelle) für zwischendurch - 3,5/5 Sterne

Die Glückskarte des Barons - Tharah Meester

Die Glückskarte des Barons
von Tharah Meester

Bewertet mit 3 Sternen

Bei "Die Glückskarte des Barons" handelt es sich um eine Novelle, die vor historischem Hintergrund spielt, wie man unschwer am Cover erkennen kann. Ich bin aufgrund des Titelbilds davon ausgegangen, dass die weibliche Hauptperson wie üblich ein junges Mädchen ist, wurde aber positiv überrascht.

Robyn ist eine Herzogin im besten Alter, verheiratet, hat einen erwachsenen Sohn und ist sehr clever und gewitzt - nicht nur beim Kartenspiel, sondern sie kann auch intelligente Gespräche führen und ist in der strategischen Kriegsführung etwas bewandert. Ihr Ehemann weiß ihr Wesen und Wissen nicht zu schätzen und pocht sehr auf sein männliches Recht des Oberhauptes und hält dadurch seine Gattin an der kurzen Leine. Um ihr u.a. seine Macht zu demonstrieren, übergibt er hinter Robyns Rücken ihr heißgeliebtes Pferd Clay an einen Grafen weiter. Robyn stiehlt Clay zurück, wird aber von Antony, besagten Grafen, überrascht. Beide treffen sich auf einer Geselligkeit wieder, fühlen sich zueinander hingezogen und das Schicksal nimmt seinen Lauf...

 

Diese Novelle ist ein Liebesroman in Kurzform und wird aus Sicht von Robyn und Antony geschildert. Leider fand ich zu Beginn sehr schlecht in die Geschichte hinein, da ich den Schreibstil zu blumig und detailverliebt bezgl. der Pferde und Landschaftsbeschreibungen fand. Ich hätte am Anfang des Romans gerne mehr über die einzelnen Charaktere erfahren, was allerdings auf den nachfolgenden Seiten nachgeholt wurde.

 

Ab der Hälfte des eBooks befand ich mich in einem guten Lesefluss und musste mich nicht mehr so auf die einzelnen Sätze konzentrieren. Schön fand ich auch, dass interessante Nebencharaktere, wie z.B. Carter, der verheiratete, erwachsene Sohn des Herzogpaars, in die Handlung eingebunden wurden.

 

Die Romanze zwischen Robyn und Antony steht im Fokus und der Spannungsbogen baut sich, nachdem ich auch endlich die Anziehung zwischen den beiden spüren konnte, etwas auf.

 

Zum Schluss hin war ich mit dem schleppenden Anfang des Buches etwas ausgesöhnt, allerdings fand ich das Ende dann doch etwas zu plötzlich und verklärt.

 

Ich musste mich anfangs etwas dazu durchringen, um das Buch nicht abzubrechen, wurde aber fürs Durchhalten doch noch entschädigt. Die Novelle fand ich für Lesestunden zwischendurch (sind ja nur knapp über 150 Seiten) okay, die Story wird mir aber wahrscheinlich nicht nachhaltig im Gedächtnis bleiben. Da mir der Schreibstil zum Schluß noch ganz gut gefiel, würde ich der Autorin für ein weiteres Buch noch eine Chance geben (3,5/5 Sterne).