Rezension

Eine Insel mit alter Tradition

Mattanza -

Mattanza
von Germana Fabiano

Bewertet mit 4 Sternen

Ein Buch mit einer ungewöhnlichen Thematik: Thunfischfang, dennoch gefiel es mir sehr gut, vor allem durch den leichten Schreibstil, der sich gut lesen ließ. Das Thema wurde gut eingearbeitet in die Geschichte und das Schicksal was Nora hier erlebt, kam sicher auch schon einmal in der realen Welt vor.

Die eingefügten Zeitsprünge zeigen etappenweise Noras Leben und wie sie in ihre Rolle hineinwächst, obwohl sie selbst unglücklich damit ist. Die restlichen Einwohner der Insel lernt man währenddessen auch kennen und ihre Leben innerhalb dieser Zeit.
Nora selbst ist integriert in die Gesellschaft, trotzdem behandeln sie alle anders durch ihren Status in ihrer Gemeinde. Ein Leben hinter Glas, wie sie selbst sagt, obwohl sie selbst die wichtigste Person auf der Insel ist und für ihre Zukunft.

Obwohl es ein doch recht kurzes Buch ist, wurde der Geschichte genug Raum geboten sich zu entfalten. Die italienische Atmosphäre wurde gut durch das Essen, die einzelnen Personen und die Umgebung rüber gebracht. Themen wie Tourismus, ungeforderte Modernisierung, Flüchtlinge und die Umweltverschmutzung wurden auch in dem Buch eingebettet, was schon immer aktuelle Themen waren, wo sich niemand vor verschließen kann auch wenn er es versucht und entgegen zu wirken genauso wie die Einwohner der Insel. Das Ende war noch einmal besonders emotional und brachte mich sogar zum weinen.

Obwohl  dieses Buch etwas aus meiner Komfortzone heraus fällt, gefiel es mir sehr gut und das Meerambiente wurde detailreich ausgearbeitet und das Leben auf einer eher abgelegenen Insel. Obwohl der Thunfischfang sich mit Tot und dazugehörigen Themen auseinandersetzt,  war es nicht brutal dargestellt und eher objektiv beschrieben, was mich sehr froh machte.