Rezension

Eine Liebe auf Barbados

Inseln im Wind - Elena Santiago

Inseln im Wind
von Elena Santiago

Bewertet mit 4 Sternen

~~1649 wird die Adelstochter Elizabeth Raleigh Zeugin der Enthauptung Charles I. in London. Nach der Hinrichtung trifft sie auf den Freibeuter Duncan Haynes, der sie vor den aufkommenden Tumulten rettet. Elizabeth gefällt dieser geheimnisvolle Fremde sehr, der allerdings weder bei ihrem Vater noch bei dessen Gästen einen guten Ruf hat. In der nur noch kurz verbleibenden Zeit vor der Hochzeit kommen sie und Haynes sich sehr nah. Da ihr Vater ein Anhänger des Königs und somit in Ungnade gefallen ist, geht sie die Vernunftehe mit Robert Dunmore ein in der Hoffnung, sein Leben dadurch zu retten. Robert und sein Vater Harold Dunmore reisen alsbald in Begleitung von Elizabeth und ihrer Cousine Felicity per Schiff zurück nach Barbados, wo sie als Pflanzer eine der größten Zuckerrohrplantagen der Insel ihr Eigen nennen. Doch schon während der Meeresüberfahrt begegnet Elizabeth Duncan durch unglückliche Umstände wieder und die Gefühle übermannen sie erneut. Kaum auf Barbados gelandet, muss sich Elizabeth an das neue Leben in der Fremde und auch den Umgang mit Sklaven gewöhnen. Während ihre Ehe mit Robert sich als Hölle erweist und auch ihr Schwiegervater Harold ihr immer unheimlicher wird, erweist es sich fast als Segen, dass Duncan sich ebenfalls immer öfter auf Barbados aufhält. Als es auf der Insel zu Sklavenunruhen kommt und auch die englische Flotte vor Barbados lagert, um die Bevölkerung den britischen Gesetzen zu unterwerfen, muss Elizabeth eine Entscheidung für ihre Zukunft fällen.

Elena Santiago (alias Eva Völler) hat mit ihrem Roman „Inseln im Wind“ ein unterhaltsames Buch vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und entführt den Leser in eine exotische Kulisse in 17. Jahrhundert. Die Handlung wurde sehr schön in den geschichtlichen Hintergrund um Politik und Sklavenbefreiung eingebettet. Die Spannung steigt gemächlich und steigert sich zum Ende des Buches noch einmal erheblich. Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und vielfältig angelegt. Elizabeth ist eine junge Frau, die alles versucht, um die Menschen, die sie liebt, zu beschützen. So geht sie eine Verbindung ein, die sie selbst nicht glücklich macht, nur um ihrem Vater das Leben zu retten. Sie hat das Herz am rechten Fleck, ist oftmals zu ungeduldig und stur, sie hat eben ihren eigenen Kopf und schert sich nicht darum, welchen Eindruck sie bei anderen hinterlässt. Robert Dunmore ist ein Hasenfuß, dabei ein Schürzenjäger, was er auch auf jede nur erdenkliche Art ausnutzt. Harold Dunmore ist ein unnachgiebiger und harter Mann, der keine andere Meinung als seine eigene gelten lässt. Duncan Haynes ist ein Mann, der seine Position aus eigener Kraft erreicht hat, erst vom Gefühl der Rache und danach von Profitgier getrieben. Doch die Gefühle für Elizabeth lassen ihn weich werden, er will sie um alles in der Welt beschützen.

„Inseln im Wind“ ist ein spannender, aber auch romantischer Urlaubsschmöker, den man wunderbar in einer Hängematte oder am Strand konsumieren kann. Leseempfehlung für ungetrübtes Lesevergnügen.