Rezension

Eine luxuriöse Schiffsreise im Jahr 1929 – gut verpackt als Krimi.

Die Passage nach Maskat -

Die Passage nach Maskat
von Cay Rademacher

Bewertet mit 5 Sternen

Eine Schiffsreise auf dem Ozeanliner Champollion vom historischen Marseille durch den Suezkanal, vorbei am Tal der Könige bis zum stürmischen Golf von Aden mit Maskat als Ziel bildet die luxuriöse Szenerie für unerwartete Ereignisse auf dieser heißen Reiseroute, bespickt mit historischen Details und atmosphärischen Naturbeschreibungen. Man fühlt sich als Leser auch ohne beschriebenen, üppigen Genuss von Champagner und Kokain als blinder Passagier mit eingeflochten.  Bei der Auswahl der Mitreisenden fällt mir besonders Mary Westmacott auf. Sie erinnert mich an den Roman ‚Der Tod auf dem Nil‘, ein Kriminalroman von Agatha Christie. Unter diesem Pseudonym hat sie nämlich sechs Liebesromane geschrieben. Vielleicht ist der Name des Ozeanliners Champollion auch bewusst  gewählt, soll vielleicht an Jean-François Champollion, einen französischen Sprachwissenschaftler erinnern. Mit der Entzifferung der ersten Hieroglyphen auf dem Stein von Rosette legte er nämlich den Grundstein für die wissenschaftliche Erforschung des dynastischen Ägyptens. Das Geheimnis um die verschwundene Dora ist bis zum Schluss sehr spannend.