Rezension

Eine Reise in die Vergangenheit

Himmelrot - Heiner Meemken

Himmelrot
von Heiner Meemken

Bewertet mit 4 Sternen

Im Leben des 50 Jährigen Klaus läuft gerade nicht alles rund, als ihn die Mail seines alten Studienfreundes Rüdiger erreicht. Rüdiger ist schwer krank und hat nicht mehr allzu lange Zeit zu leben, doch vor seinem Tod möchte er seine Freundschaft zu Klaus noch einmal aufleben lassen. Er wünscht sich außerdem, dass Klaus nach seinem Tod eine Trauerfeier mit all den alten Freunden organisiert. Da Klaus, der von Beruf Lehrer ist, sowieso gerade krankgeschrieben ist, beschließt er eine Reise in seine Vergangenheit zu machen und sucht all die alten Freunde auf. Alles, was er dabei erlebt, berichtet er in diesem Buch.

Inhalt:

Der Inhalt des Buches hat mir gut gefallen. Die Reise, die Klaus unternimmt und seine Bekanntschaften, die er dabei macht, werden soll beschrieben und haben mich gut unterhalten. Es hat mir Spaß gemacht Klaus auf seiner Reise zu begleiten und dabei Stück für Stück mehr über sein Leben und seine Vergangenheit zu erfahren. Auch über seine früheren Freunde erfährt der Leser natürlich einiges. Das Buch hatte für mich eine gewisse Spannung, zum einen weil ich immer sehr gespannt auf die nächste Mail von Rüdiger war, zum anderen aber auch, weil ich immer neugieriger aus Klaus Leben wurde.

Aufbau und Schreibstil:

Der Aufbau des Buches hat mir gut gefallen. Das Buch gliedert sich in mehre Kapitel, in dem immer ein Zwischenstopp von Klaus Reise behandelt wird. Jedes Kapitel beschreibt also einen Aufenthalt bei einem seiner alten Freunde und alle Erinnerungen, die Klaus mit dieser Person in Verbindung bringt. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, sodass sie sich gut in einem lesen lassen.

Der Schreibstil des Autors hat mir darüber hinaus ebenfalls sehr gut gefallen. Das Buch liest sich sehr angenehm und flüssig. Ich hatte nicht das Gefühl  über die Sprache zu stolpern. Allerdings hatte ich anfangs kleine Startschwierigkeiten, da ich mich an die Sprünge zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit gewöhnen musste. Außerdem habe ich das Gefühl, dass in diesem Buch viel zwischen den Zeilen steht, an das man sich erst einmal gewöhnen muss. Obwohl Klaus Reise recht ausführlich beschrieben wird, hatte ich an keiner Stelle das Gefühl, dass das Buch langatmig ist. Es tauchen immer neue Aspekte aus Klaus Leben auf und auch das erste Zusammentreffen mit jedem seiner alten Freunde ist so unterschiedlich, dass es dem Leser nie eintönig vorkommt. Wie bereits erwähnt wird im Laufe des Buches eine gewisse Spannung aufgebaut, die den Leser am Lesen hält. Natürlich ist das Buch nicht so spannend wie ein Krimi, aber dennoch interessant genug, um es nicht aus der Hand zu legen.

Charaktere:

Die Charaktere des Buches haben mir gut gefallen. Ich finde die Personen so authentisch dargestellt, dass es auch eine Autobiografie des Autors sein könnte. Das hat mir wirklich gut gefallen. Ich konnte mir die Personen sehr gut vorstellen und mich teilweise auch gut in sie hinein versetzen, obwohl es teilweise aufgrund des großen Altersunterschieds zwischen ihnen und mir etwas schwierig wurde. Dennoch finde ich es gut, dass jede Figur eine eigene Persönlichkeit besitzt und diese auch klar hervorgehoben wird.

Cover und Klappentext:

Das Cover des Buches hat mir auf den ersten Blick gut gefallen. Der schöne blaue Himmel und die Person auf dem Steg haben in mir ein Gefühl von Freiheit und Urlaub hervorgerufen. Es sieht danach aus, als wenn die Person auf dem Steg alle Zeit der Welt hätte und so ähnlich geht Klaus an seine Reise heran. Ich finde das Cover sehr ansprechend. Der Klappentext verrät meiner Meinung nach alles Wichtige über das Buch und macht den potentiellen Leser neugierig. Ich finde ebenfalls, dass er nicht zu viel über das Buch verrät, was mir persönlich sehr wichtig ist.

Fazit:

Insgesamt finde ich das Buch lesenswert. Es hat mich nicht umgehauen, aber doch so gut gefallen, dass ich es guten Gewissens weiter empfehlen kann. Die Geschichte von Klaus und seinen Freunden ist interessant und unterhaltsam und wirklich gut geschrieben, auch wenn ich mich an den Schreibstil erst ein wenig gewöhnen musste.