Rezension

Eine schnörkellose, aber facettenreiche Biographie des Prinzen Eugen

Prinz Eugen - Konrad Kramar, Georg Mayrhofer

Prinz Eugen
von Konrad Kramar Georg Mayrhofer

Bewertet mit 5 Sternen

Konrad Kramar und Georg Mayrhofer beschreiben in einer eher technischen, schnörkellosen Sprache die vielschichtige Gestalt Prinz Eugens.

Wegen seiner schmächtigen Gestalt und seines wenig einnehmenden Äußeren wird er anfänglich im Land  der „Reichen und Schönen“, Frankreich, nicht ernst genommen. Erst seine militärischen Erfolge bei Frankreichs Erzfeind Österreich, nötigen dem französischen König gehörigen Respekt ab.

Diese Biographie befasst sich mit den vielen unterschiedlichen Facetten des Feldherrn und gibt einen Überblick über sein Leben.

Ob als Kriegsherr, Stratege, Philosoph, Gärtner, Baumeister – Prinz Eugen ist ein Kind des Barocks mit all seinen Auswüchsen (sexuelle Ausschweifungen und Kindesmissbrauch inklusive).

Zugleich ist er modern und seiner Zeit weit voraus. Mit seiner Vision von einem „geeinten Europa“ kann er mit Fürst Metternich und Otto von Habsburg in einem Atemzug genannt werden.

Der, meiner Meinung nach, wichtigste Charakterzug war die unbedingte Loyalität seinem Herrscher (den drei Habsburger-Kaisern) gegenüber. Diese Loyalität forderte er allerdings auch von den anderen ein.

Manch historisch interessierter Leser wird das vorliegende Buch vielleicht als mangelhaft bewerten. Werden die Schlachten doch eher zurückhaltend beschrieben. Für diese Lesergruppe gibt es eine Vielzahl von Biographien, die das Leben und Werk Prinz Eugens unter anderen Gesichtspunkten beleuchten.

Fazit:

Der angenehme Schreibstil und die zurückhaltend präsentierte Menge an Daten und Fakten machen diese Biographie für „Einsteiger“ in das Leben des, wegen seines Aussehens immer wieder diffamierten, Prinzen interessant und empfehlenswert.