Rezension

Eine schöne Geschichte, aber nicht das beste Buch der Autorin

Nächstes Jahr am selben Tag - Colleen Hoover

Nächstes Jahr am selben Tag
von Colleen Hoover

Bewertet mit 3.5 Sternen

Dass Fallon auf Ben trifft, scheint Schicksal zu sein. Seit ihrem Unfall hat sie sich nicht mehr wohl in ihrer Haut gefühlt. Mit Ben dagegen fühlt sie sich von Anfang an sicher und selbstbewusster. Ihnen bliebt allerdings nur ein Tag, denn am selben Abend zieht Fallon nach New York. Also treffen sie eine Abmachung. Sie werden sich für fünf Jahre lang jedes Jahr am selben Tag zu treffen. Doch in fünf Jahren kann viel passieren. Und so kommen Gefühle und das Leben dazwischen...

Cover und Schreibstil

Wenn ich ehrlich bin, ist das Cover nicht wirklich meins. Ich finde es nicht so toll, wenn Fotos von Menschen abgebildet sind, da es einen Teil meiner Vorstellungen zerstört. Wäre nicht Colleen Hoovers Name draufgedruckt, hätte ich es vermutlich nicht in die Finger genommen. 

Den Schreibstil fand ich dafür umso besser. Colleen Hoover ist eine der Besten ihres Genres und das fällt mir bei jedem Buch aufs Neue auf. Sie hat mich voll und ganz in den Bann ihrer Worte gezogen und ich habe nicht mehr gemerkt, dass ich lese. Ich bin immer wieder fasziniert. 

Handlung

Ich liebe die Idee! Besonders, da die Charaktere am Anfang ja noch recht jung sind mit ihren 18 Jahren. Da ist es umso wichtiger sein eigenes Leben zu leben. Trotzdem können Gefühle natürlich nicht ignoriert werden. Diesen Aspekt wurde besonders gut umgesetzt. 

Ich will nicht zu viel spoilern, aber gegen Ende wurde es dann nochmal richtig krass! Also das habe ich so nicht kommen sehen. Nach dem ersten Schock klang es für mich trotzdem einigermassen plausibel. Auch wenn es diese Wendung für mich nicht gebraucht hätte, gab sie dem Buch diesen eindeutigen Colleen Hoover-Touch. Mitgenommen hat es mich auf jeden Fall. 

Charaktere

Colleen Hoover hat eine eigene Art, Charaktere zu schaffen. Zugegeben sind sie meist nicht die Art Figuren, die ich unbedingt sein wollen würde. Dafür wirken sie wie aus dem echten Leben gegriffen. Sie haben Makel, Fehler, erleben Schicksalsschläge und verhalten sich menschlich. 

So habe ich absolut mit Fallon mitgefühlt, die unter ihrem Unfall noch immer stark leidet, im Laufe der Geschichte allerdings wieder neues Selbstbewusstsein aufbaut und sich in sich selbst verliebt. Ehrlich gesagt hat mir dieser Teil fast besser gefallen als die eigentliche Liebesgeschichte. 

Ben hat einen tollen Humor und ich liebte seine Gespräche mit Fallon. Trotzdem fühlte ich mich ihm nicht ganz so verbunden. In gewissen Momenten habe ich ihn total geliebt. Aber in den entscheidenden, gegen Ende, war ich mir teilweise etwas unsicher, was ihn anging. Warum, kann ich leider nicht so genau sagen. Es war bloss ein Gefühl...

Auch die anderen Charaktere waren gut geschrieben, hatten ihre eigene Vergangenheit und eigene Motive. 

Besonders Amber, Fallons beste Freundin, und ihren Freund Glenn habe ich sehr gemocht. Die Beiden brachten in den richtigen Momenten ein bisschen Humor hinein und lockerten die Geschichte auf. 

Fazit

Eine weitere gelungene und aufwühlende Geschichte von Colleen Hoover, die ich allerdings nicht als ihre beste bezeichnen würde. Nichtsdestotrotz ist sie lesenswert, ich empfehle allerdings eine Packung Taschentücher dabeizuhaben.