Rezension

Eine schöne Liebesgeschichte zwischen Vergangenheit und Gegenwart

Die Töchter von Tarlington Manor - Tanja Bern

Die Töchter von Tarlington Manor
von Tanja Bern

Bewertet mit 4 Sternen

Pennsylvania, 2016: Casey Walsh lebt in einer amerikanischen Kleinstadt. Sie hat irische Vorfahren und träumt seit frühester Jugend von Irland. Eines Tages erzählt ihr Großvater vom Tagebuch der Auswanderin Aeryn. Casey ist fasziniert von den Aufzeichnungen, und die Sehnsucht nach der grünen Insel wird immer stärker. Als sie im Café, in dem sie arbeitet, den charmanten Iren Brayden kennenlernt, bietet er an, Reiseführer zu spielen. Casey beschließt, der Geschichte der Tagebuchschreiberin auf den Grund zu gehen und macht sich auf den Weg nach Killarney. Doch im wunderschönen Irland findet sie so viel mehr, und die Reise in das Land ihrer Vorfahren wird eine Reise zu sich selbst ... Killarney, Irland, 1846: Auf einem Frühlingsfest lernt die junge Aeryn O’Mara den attraktiven Padraig kennen und verliebt sich in ihn. Sie ahnt nicht, dass er der Erbe von Tarlington Manor ist. Padraig besteht darauf, ihre Liebe zu verheimlichen, wenngleich er dafür sorgt, dass sie und ihre Familie während der Hungersnot mit Essen versorgt werden. Aeryn möchte ihm so gern vertrauen. Aber Padraig steht vor einer schwierigen Entscheidung: Wird er seine Geliebte vor sein Erbe stellen?

Ich habe diesen schönen Roman im Rahmen einer Buchverlosung gewonnen und in der entsprechenden Leserunde lesen dürfen.  

Mich hat dieses Buch, dank seines gelungenen Covers, sofort angesprochen, sodass ich es auf alle Fälle lesen wollte und ich muss nun im Nachhinein sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde.
Die Handlung spielt Abwechselnd in den Jahren 2016/17 und 1846/47 zur Zeit einer großen Hungersnot in Irland.  
Die Protagonistin Casey ist eine junge Frau, die davon träumt einmal Irland zu besuchen und versucht ihr Studium durch einen schlechten Job in einem Café zu finanzieren. Dank ihres geliebten Großvaters stößt Casey auf ein altes Tagebuch, das sich schon seit Generationen in Familienbesitz befindet.  
Schließlich wird der Leser auch mit Aeryn bekannt gemacht, der jungen Frau aus der Vergangenheit, die ihre tragische Liebesgeschichte zu Papier gebracht hat.  

Ich muss gestehen, mir haben die Passagen aus dem Tagebuch Aeryns sehr viel besser gefallen, als die Kapitel aus Caseys Sicht.  
Hier hat die Autorin wunderbar die Tragik, aber auch die Schönheit der Liebe vermittelt, die manchen Menschen auf so unterschiedliche Weise begegnen kann. Bei den Seiten, die in den Jahren 2016 und 2017 spielen, konnte dieser Zauber nicht ganz übergreifen.  

Dennoch, die Handlung, wie auch die Protagonistinnen sind sehr einfühlsam beschrieben und wirkten sehr plastisch. Hier möchte ich ganz besonders wieder den Charakter Aeryn erwähnen, die mir sehr ans Herz gewachsen ist.  
Was die Landschaftsbeschreibungen angeht, so hat die Autorin ein Händchen für sehr bildhafte Darstellungen, sodass ich mir jeden Handlungsort genau vorstellen konnte. 
Schreibstil und Ausdrucksweise sind ebenfalls angenehm, denn die Schriftstellerin verzichtet gänzlich auf umständliche Verschachtelungen. Der Roman liest sich daher schnell und unkompliziert. 

Um meine Rezension nicht zu lang werden zu lassen, möchte ich nun zu meinem Fazit kommen. 
Mir hat "Die Töchter von Tarlington Manor" sehr gut gefallen. Ausdruck, Schreibweise und Darstellung der Charaktere sind gut gelungen und die Handelnden sind mir allesamt schnell ans Herz gewachsen.  
Ich hätte mich zum Ende aber über die eine oder andere Seite mehr gefreut, um noch ein paar offene Fragen zu klären. Mir hat hier ein richtiger Abschluss gefehlt.
Trotzdem, alles in allem bin ich sehr froh, dass ich dieses Buch lesen durfte und möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei Tanja Bern bedanken, dass ich ein Leseexemplar bekommen habe. 
Ich vergebe vier von fünf Sternen!