Rezension

Eine sehr angenehme Geschichte

Die dritte Schwester - Liz Balfour

Die dritte Schwester
von Liz Balfour

Bewertet mit 4 Sternen

Erster Satz: Die trägen, heißen Sommer unserer Kindheit, sie kehren nie zurück. 
Eye-Candy: Ein schönes, ruhiges Cover, das gut zur Geschichte passt.  
Inhalt: Zum Inhalt sage ich nichts, da der Klappentext hier sehr gute Arbeit macht und die Spoilergefahr zu hoch ist. 
Meine Meinung: Besonders schnell fand ich den Einstieg in die Geschichte leider nicht. Anfangs wird der Leser mitten in das Geschehen hineingeworfen, irgendetwas Wichtiges, Entscheidendes passiert gerade im Leben von Livvie. Doch was das ist, wird sehr langsam aufgeklärt. Für mich war das eine Spur zu langsam und der Leser ist viel zu lange ahnungslos. Einige kleine Andeutugen wären ganz nett und hilfreich gewesen, um den Leser an der Stange zu halten.
Das Buch wird aus der persönlichen Sicht von Lvvie erzählt. Sie ist eine sympathische, auf dem Boden gebliebene Person, die mit ihrer Vergangenheit noch nicht abgeschlossen hat. Obwohl sie traurig ist, da ihr Freund sie verlassen hat und sie ihn sich zurückwünscht, ist sie keine der weinerlichen Heldinnen. Trotz ihrer Traurigkeit versucht sie sich auf die Beine zu kämpfen und wieder mit ihrem Leben klar zu kommen. Diese Eigenschaft von Livvie hat mir sehr gut gefallen.

In dem Buch gibt es einige Nebencharaktere, die alle ziemlich angenehm sind. Besonders Livvies Kindheitsfreundin Holly und ihren Bruder und Livvies Jugendschwarm Stephen fand ich sehr gut dagestellt. Besonders die Beziehung zwischen Livvie und ihrem konnten mich überzeugen, da sie auf Vertrauen und gegenseitigen Respekt beruht. Durch die Dialoge, die zwischen den beiden stattfinden, stellt die Autorin das sehr nachvollziehbar und echt da. 

Das Setting ist Irland und wird sehr idyllisch und schön beschrieben. Da ich bereits andere Bücher von der Autorin gelesen habe, wusste ich schon, dass die Darstellung des Settings ihr sehr liegt. Sie beschreibt die Ortschaften immer so, dass man sich gleich in die Orte verliebt und sich am liebsten dorthin begeben würde. Hier schafft sie den Spagat zwischen Lust machen und nicht in jedes noch so kleine Detail einzugehen.

Liz Balfour schreibt sehr flüssig und voller Emotionen. Manchmal wurde es mir zu ausführlich, was die Gefühlswelt von Livvie angeht, sodass einige Längen aufkamen und die Handlung stockte. Die Rückblenden, die Livvie erzählt, rollen die Vergangenheit der Charaktere Schritt für Schritt auf und die Geschichte wird nachvollziehbar erzählt. 
In der Kürze liegt die Würze: Nette Charaktere; interessantes Geheimnis, von dem die Rede ist; Familiengeschichte; Freundschaft spielt eine wichtige Rolle; kurzweiliges Lesevergnügen 
Bewertung: Leider hat das Buch einige Längen, in denen einfach nichts passiert und die Protagonistin einfach nur grübelt. Da in solchen Büchern die Spannung so wieso nie ständig da ist, sollte man darauf achten, dass der Leser nicht abschaltet. Einige Probleme, die hier aufgeworfen werden, sind sehr wichtig und verdienen eine längere Beschäftigung damit. Hier hat die Autorin etwas Potential verschwendet, indem sie sich auf diesen paralellen Handlungsstrang nicht konzentriert hat. Dennoch ein kurzweiliges Buch, das man gerne für Zwischendurch lesen kann, wenn man etwas Langsameres braucht, daher ♥♥♥,♥ Herzchen.