Rezension

Eine Story, die nicht wirklich meinen Geschmack getroffen hat und mir etwas zu klischeehaft war.

Dornenpakt -

Dornenpakt
von Karen Rose

Ein Buch der unteren Mittelklasse

Der 14jährige Michael wird Zeuge des grausamen Mordes an seinem Stiefvater und gerät kurz darauf selbst in das Visier des Killers und das, obwohl dieser es sich doch eigentlich zur Aufgabe gemacht hat, missbrauchte Kinder und Frauen zu schützen... Fußballcoach Diesel Kennedy und Ärztin Dani Novak suchen nach Spuren des Täters und begeben sich dabei selbst in große Gefahr. Wird es ihnen gelingen Michael und seinen jüngeren Bruder Joshua zu schützen und den Mörder zu stellen?

Der Klappentext machte mich schon neugierig. Ein Thriller und eine Liebesgeschichte in einem? Das klang schon sehr verlockend.
Vorab sei noch gesagt, dass ich keines der anderen Bücher dieser Serie gelesen habe.

Die ersten Seiten hörten sich recht vielversprechend an und ich las weiter. Jedoch war es dann mit der Spannung auch erst einmal wieder vorbei. Lange wird erzählt, wie Fußballcoach Diesel Michael mit der durch seine Mutter zugefügten Wunde am Kopf sieht und sofort einen Missbrauch vermutet. Noch am selbigen Tag versucht er, Michael und seinen Bruder aus dem gewalttätigen Haushalt zu befreien. Dass dies aber schon direkt an diesem Tag gelingt, klang für mich ein wenig unrealistisch. Normalerweise dauert so etwas doch länger, oder?
Auf jeden Fall folgt darauf ein langes Hin und Her, wo die beiden Jungs jetzt untergebracht werden sollen und so weiter. Dabei kommt natürlich auch immer wieder die Anziehung zwischen Diesel und Dani zum Tragen, obwohl Dani alles Mögliche tut, um den Coach auf Distanz zu halten.
Dieser Teil des Buches war wirklich sehr in die Länge gezogen und hätte gerne etwas kürzer kommen können, um mehr Spannung zu erzeugen und den Lesefluss zu fördern.
So fand ich leider auch nicht die als "mit zahlreichen Twists und unvorhergesehenen Wendungen" beworbene Geschichte wieder, die ich erwartet hatte.

Die Charaktere hingegen machten einen ansprechenden Eindruck und besonders Danis Schicksal und Vergangenheit beeindruckten mich. Diesel war für meinen Geschmack zu klischeehaft, mit Tattoos und kahlem Schädel, jedoch trotzdem eine durchaus annehmbare Figur der Story, auch was sein bisheriges Leben betraf.
Michael und Joshua waren mir ein wenig zu sehr auf brav getrimmt, alles war so auf happy und alle-haben-sich-lieb ausgelegt, um einen guten Ausgang des Buches zu ermöglichen. Manch einer wird das gewiss mögen, mein Ding war es aber eher nicht. Zu weiteren Protagonisten kann ich wenig sagen, da ich die anderen Bücher dieser Reihe nicht gelesen habe. Trotzdem wurden alle handelnden Personen lebhaft beschrieben und ich habe zumeist ein Bild der unterschiedlichen Charaktere vor Augen gehabt.
Den Ausgang der Geschichte konnte ich schon lange zuvor ausmachen und so war das Ende für mich keine besonders große Überraschung, auch wenn es nett zu lesen war.
Meiner Meinung nach war dieses Buch weniger lohnend, aber als Urlaubslektüre hat es für mich getaugt. Wer also auf ein bisschen Spannung und eine heiße Liebesgeschichte steht, ist mit diesem hier sicherlich gut beraten.