Rezension

Eine Sturmnacht im Jahre 1872 auf Sylt

Die Hebamme von Sylt - Gisa Pauly

Die Hebamme von Sylt
von Gisa Pauly

„Die Hebamme von Sylt“ ist der Auftakt zu einer Triologie von Gisa Pauly und wird mit den Bänden „Sturm über Sylt“ sowie „Die Kurärztin von Sylt“ fortgesetzt.

In einer stürmischen Nacht im Jahre 1872 holt die Hebamme Geesche Jensen zwei Kinder auf die Welt: die Comtesse Elisa von Zederlitz sowie die Fischerstochter Hannah Boyken. Hannah wird mit einem Hüftschaden geboren. Doch das ist nicht das einzige Unglück. Geesche Jensen hat in dieser unglückseligen Nacht ihren Verlobten beim Bau der Inselbahn verloren. Und während die Fischersfrau Freda Boyken ihre Tochter Hannah geboren hat, ist ihr Mann in dieser stürmischen Nacht nicht mehr vom Fischfang nach Hause gekommen.

Die eigentliche Geschichte spielt 16 Jahre später. Geesche Jensen hadert mit sich und dieser stürmischen Nacht, die sie einfach nicht losläßt. Aber was ist in jener Nacht passiert? Hat sie damals einen Fehler gemacht und fühlt sich schuldig an dem Hüftschaden von Hannah? Im Verlauf der Geschichte beginnt man immer mehr zu ahnen, was damals passiert ist. Und im 1888 passieren auf Sylt einige Dinge, die den Inselvogt auf Trab halten. Hat das was mit der Sturmnacht von 1872 zu tun?

16 Jahre nach dem Tod ihres Verlobten verliebt sich Geesche Jensen ausgerechnet in den Bauingenieur Marinus, der mit dem Bau der Inselbahn beschäftigt ist. Und der ist auch noch der Halbbruder des Grafen von Zederlitz. Standesdenken und seine Arbeit bei der Inselbahn, die ihrem Verlobten das Leben kosteten, machen es Geesche schier unmöglich, diese Liebe zu genießen.

Obwohl man immer mehr eine Ahnung davon bekommt, was 1872 passiert sein könnte, bleibt die Spannung weiter erhalten. Wie wird sich das im Jahre 1888 entwickeln? Das Ende war für mich trotz Allem nicht vorhersehbar.

Die Protagonisten waren gut dargestellt. Das Inselleben, das sich durch den zunehmenden Fremdenverkehr verändert, war ebenfalls gut beschrieben.

Mein Fazit:

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Obwohl man relativ früh ahnen kann, was in jener Nacht passiert sein könnte, bleibt man bis zum Schluß gespannt, ob und wenn welche Konsequenzen sich daraus im Jahre 1888 ergeben könnten.

Ich bin sehr gespannt, wie es mit Geesche Jensen in der Triologie weitergeht.