Eine tragische Liebesgeschichte mit politischer Bedeutung
Bewertet mit 5 Sternen
Under the Udala Trees beginnt 1968, mitten im nigerianischen Bürgerkrieg, und erzählt die Geschichte von Ijeoma. Diese wird in die Obhut eines Lehrer-Ehepaars gegeben, da ihre Mutter sich im Krieg nicht mehr um das Mädchen kümmern kann. Dort lebt Ijeoma einige Jahre, bis sie sich eines Tages in ein Mädchen verliebt und die beiden auffliegen. Daraufhin kehrt sie zu ihrer Mutter zurück, die versucht, ihr diesen „Dämon“ auszutreiben. Erfolgreich ist sie damit allerdings nicht und so folgt der Leser Ijeomas Lebens-, Liebes- und Leidensgeschichte bis ins Jahr 2014.
Chinelo Okparantas erster Roman hat in ihrem Heimatland Nigeria für großes Aufsehen gesorgt, denn nur ein Jahr vor seiner Veröffentlichung wurden dort gleichgeschlechtliche Beziehungen und die Unterstützung dieser kriminalisiert. Wer erwischt wird, kann mit bis zu 14 Jahren Gefängnis und im Norden des Landes sogar mit Tod durch Steinigung bestraft werden. Daher hat die junge Autorin ihren Roman mit der Intention geschrieben, der marginalisierten LGBTQ-Community Nigerias eine Stimme zu geben.
Die Geschichte ist mal wunderschön, mal tragisch und traurig und es fiel mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Ich freue mich schon sehr darauf, demnächst das erste Buch der Autorin – eine Sammlung von Kurzgeschichten – zu lesen.