Rezension

Eine turbulente Woche in Berlin!

Spinner - Benedict Wells

Spinner
von Benedict Wells

Bewertet mit 5 Sternen

Erwartungen hatte Jesper Lier, 20, viele, als er nach dem Abitur von München nach Berlin zog. Ein aufregendes Leben wollte er haben und ein großer Schriftsteller werden. Und nun haust er seit einem Jahr in einem Kellerloch am Prenzlauerberg. Sein Roman "Der Leidensgenosse" hat bereits einen monströsen Umfang, ist jedoch auch eher schwer verdaulich und Jesper hat sich mittlerweile zu einem Einzelgänger entwickelt. Alkohol und Schlaftabletten bescheren ihm bedrohliche Tagträume. Seiner Familie gegenüber verstrickt er sich immer mehr in Lügen, um sein eigentliches Leben zu verbergen. Doch dann tauchen seine Freunde Gustav und Frank bei ihm auf. Die drei Freunde erleben gemeinsam eine turbulente Woche im neuen Berlin.

Benedict Wells versteht es die Gefühle eines jungen Erwachsenen gekonnt einzufangen. Besonders die Unschlüssigkeit, mit denen er sich den Fragen des Lebens stellt. Zwar umfasst der Roman nur eine Woche aus Jespers Leben und doch beinhaltet diese Zeit eine ganze Bandbreite von Gefühlen. Es ist ein Buch über das Erwachsenwerden, mit Witz manchmal tragisch-komisch. Mir hat der Roman sehr gut gefallen und er ist sicherlich nicht nur für Jugendliche interessant.

"Spinner" ist der zweite Roman des jungen Autors Benedict Wells, der 1984 in München geboren wurde. Wie sein Protagonist Jesper zog er nach seinem Abitur nach Berlin. Dort entschied er sich gegen ein Studium und widmete sich dem Schreiben. Mit diversen Jobs bestritt er seinen Lebensunterhalt. Sein Debüt "Becks letzter Sommer" erschien 2008. Den Roman "Spinner" begann er mit neunzehn zu schreiben.