Rezension

Eine warmherzige Lebensgeschichte

Ein Zug voller Hoffnung -

Ein Zug voller Hoffnung
von Viola Ardone

Bewertet mit 5 Sternen

Die offizielle Inhaltsbeschreibung passt perfekt, da will ich mich nicht wiederholen oder spoilern.
Der Roman ist detailliert und gut recherchiert. Er ist gedrittelt: 1. das Leben in Neapel, 2. bei der Gastfamilie, 3. der erwachsene Amerigo.
Teil 1 beschreibt, wie das Leben im Armenviertel von Neapel 1946 aus Sicht eines Kindes war. Auch wie schwierig die Beziehung zur Mutter war, die alleinerziehend ihren überlebenden Sohn durchbringen musste. Der andere ist mit ca 3 Jahren an Bronchitis verstorben.
Teil 2 beginnt mit der Angst bei der Fahrt ins Ungewisse, für die Kinder die erste Zugfahrt überhaupt. Der Verlust der Eltern und der Neubeginn in einer unbekannten Familie in einer unbekannten Welt, selbst der italienische Dialekt ist anders, werden einfühlsam beschrieben. Hier verzichtet die Autorin auf überzeichnete Probleme, es läuft eher positiv für die Kinder. Nach einem Jahr geht es zurück in die alte Welt. Hier kommt es zu Anpassungsproblemen, die Amerigo schließlich von seiner Mutter forttreiben.
Im dritten Teil blickt Amerigo zurück, trifft Leute von damals und versöhnt sich mit seiner Geschichte.
Insgesamt ein sehr tröstliches, warmherziges Buch, das ich gar nicht aus der Hand legen mochte.